Die Öffentlichkeit ist nicht erwünscht, wenn am nächsten Sonntag, dem Volkstrauertag, der Toten gedacht wird. Aufgrund der Corona-Vorschriften wird es hauptsächlich ein stilles Gedenken und Kranzniederlegungen geben, statt Andachten an den Gedenkstätten mit musikalischer Umrahmung. Dass die Gefallenen und die Opfer von Gewaltherrschaft trotzdem nicht vergessen sind, versichern alle Bürgermeister des Grabfelds, die befragt wurden.
In Aubstadt wird Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner gemeinsam mit Fahnenabordnungen des Kriegervereins, der Feuerwehr und des VdK zwei Kränze niederlegen, einen finanziert die Gemeinde, einen der VdK.
In Bad Königshofen hat sich die Stadt für Blumenschalen entschieden statt Kränzen, die werden in allen Stadtteilen aufgestellt. Es findet, wie überall, keine Feier statt, es werden auch Fahnen aufgezogen als Zeichen der Trauer, teilt Bürgermeister Thomas Helbling mit.
In Großbardorf hält Bürgermeister Josef Demar nach dem Gottesdienst, der um 10 Uhr beginnt, eine kurze Ansprache in der Kirche, wahrscheinlich spielt ein Trompeter. In der Kirche gilt das Hygienekonzept, anschließend ist eine Kranzniederlegung ohne Öffentlichkeit.
Auch in Großeibstadt ist um 10 Uhr Gottesdienst, währenddessen wird Bürgermeister Gerd Jäger ein paar gedenkende Worte sprechen und dann in beiden Ortsteilen Kränze niederlegen.
In Herbstadt gedenkt Bürgermeister Georg Rath der Gefallenen immer im Hauptort mit einem Kranz, gemeinsam mit Abgeordneten der Soldatenkameradschaft.
In Höchheim ist es üblich, in den Ortsteilen am Volkstrauertag jährlich zu wechseln, diesmal ist Irmelshausen an der Reihe, dort wird Bürgermeister Michael Hey mit Abgeordneten des VdK und der Soldatenkameradschaft einen Kranz niederlegen.
In Saal legt Bürgermeisterin Conny Dahinten in aller Stille je einen Kranz ab, in Saal und Waltershausen.
In Sulzdorf erhalten die Ortsteile Obereßfeld, Serrfeld, Schwanhausen und Sulzdorf Kränze durch Bürgermeisterin Angelika Götz. In Zimmerau gibt es kein Denkmal und das in Sternberg an der neuen Straße ist noch in der Restauration, es wird im nächsten Jahr wieder geschmückt.
In Sulzfeld legt Bürgermeister Jürgen Heusinger ebenfalls in aller Stille und in allen Ortsteilen Kränze nieder.
In Trappstadt gedenkt Bürgermeister Michael Custodis in beiden Ortsteilen gemeinsam mit dem VdK und der Soldatenkameradschaft der Gefallenen und Opfer mit Kränzen als äußeres Zeichen.
In Wülfershausen wird Bürgermeister Wolfgang Seifert wahrscheinlich von Abgeordneten der Feuerwehr begleitet und wird in beiden Ortsteilen eine Kranz niederlegen.
Der Volkstrauertag ist seit den 1920ger Jahren ein staatlicher Gedenktag, der sich anfangs auf die Gefallenen des ersten Weltkriegs bezog und nicht im November stattfand. Während der Nazizeit wurde der Tag zum "Heldengedenktag" umbenannt. Ab 1952 wurde er als Feiertag festgelegt und gehört zu den "stillen Tagen", an denen keine Tanzveranstaltung stattfinden darf. Er liegt zeitlich immer eine Woche vor dem Totensonntag. Den Text, der beim Gedenken oft gesprochen wird, hat der damalige Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1952 formuliert, er ist immer noch aktuell. Er erinnert an alle Opfer von Gewalt und ruft zur Versöhnung und zum Frieden auf.