Unlängst fand das Orgelfestival Ostheim statt, das vom Orgelbaumuseum veranstaltet wurde. Zu Gast waren vier junge Organisten, die während ihres Aufenthaltes vier verschiedene Konzerte gaben. Jack Day aus Berlin und die Studenten Valeria Lanner aus Wien, Emil Feuerstein und Simon Fallert aus Stuttgart.
Als Erstes spielten sie am Samstag in Oberwaldbehrungen ein sehr unterhaltsames Konzert auf der LKW-Orgel. Am Mittwoch beeindruckten sie das Publikum mit ihrer Experimentierfreudigkeit und Spiellust auf fünf Orgeln des Museums beim Konzert "Mittelalterliche Klänge". Dabei waren Variationen und Improvisationen, auch auf den mittelalterlichen Instrumenten des Museums zu hören. Am Samstag folgte die Vorführung des Stummfilms "Verflixte Gastfreundschaft" von Buster Keaton, der auf zwei Orgeln begleitet wurde. Schon der Film war sehr sehenswert, mit der an Romeo und Julia erinnernden Handlung und vielen lustigen Passagen und Stunts. Doch die improvisierte Begleitung machte es zu einem unvergesslichen Kinoabend. Man hörte das Rattern der Dampflok, die Wasserfälle und den glücklichen Ausgang.
Nach jeder Veranstaltung mit den Vieren dachte man, dass es nicht mehr besser geht. Dennoch war der krönende Abschluss das Konzert am Sonntag auf der Kirchenburg, bei dem eine Mischung aus barocker und moderner Musik zu hören war. Meisterhaft gespielter Johann Sebastian Bach erklang im Wechsel mit modernen, selten aufgeführten Werken, die den einen begeisterte und den anderen verwunderte. Bei diesem Konzert holten sie alles aus der Orgel von St. Michael heraus und führten sie in ihrer Klangschönheit und Klangkraft vor. Es war alles in allem eine berauschende Woche. Bereits letztes Jahr waren die vier zu Gast und wir hoffen sie noch weitere Male in Ostheim hören zu können. Einfach spitze.
Von: Ulrike Röhrig (Leiterin Orgelbaumuseum)
