Die Faschingsparties von „Freibeweglich“ gehören schon seit Jahren zum festen Bestandteil im Rhöner Faschingskalender. Immer wieder beeindruckt der gemeinnützige Verein seine Gäste mit spezieller Dekoration, ausgefallenen Show-Acts und einem besonderen Motto. So gab es in den letzten Jahren Dschungelparties mit echten Lianen oder eine Zirkus-Feier mit akrobatischen Tänzerinnen.
Soweit, so gut. Soweit, so normal. Für die diesjährige Veranstaltung am kommenden Samstag sollte das Motto „Moulin Rouge“ lauten. Mit freizügigen Kostümen und einer durchgehend roten Dekoration sollte das Haus des Gastes an die legendäre rote Mühle in der französischen Hauptstadt Paris erinnern. Eigentlich.
Beschwerde bei Facebook
Auf dem sozialen Netzwerk Facebook gab es eine Veranstaltung, auf der die Gäste Informationen über die Deejays erhalten und ihre Teilnahme mitteilen konnten. Doch die Verantwortlichen der Moulin Rouge SA in Paris hatten bei der Europastelle von Facebook im irischen Dublin Beschwerde eingereicht und die Veranstaltung wurde von der Plattform einfach gelöscht. Wegen einer Verletzung des Markenrechts dürfen die Wargolshäuser nun den Namen „Moulin Rouge“ nicht mehr in ihrer Veranstaltung verwenden.
Aus Moulin Rouge wurde „Kiez Nacht“
Wie die Nachricht über eine Faschingsparty im kleinen, beschaulichen Wargolshausen bis ins ferne Paris gelangen konnte, ist bisher unklar, aber die Veranstalter handelten schnell, wollten sich in keinen Rechtsstreit mit dem weltberühmten Varieté begeben und nannten die Veranstaltung kurzerhand in „Kiez Nacht“ um. „Die Dekoration passt auch zu der Hamburger Skandalmeile Reeperbahn, deshalb ist es halb so wild“, so Michael Büttner, einer der Organisatoren ganz entspannt.
Wenngleich auch die gedruckten Flyer den Namen der verruchten Mühle im Namen tragen, sehen die Verantwortlichen diesbezüglich keine Gefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass es eines der Flugblätter bis ins ferne Paris schafft, ist dann doch eher unwahrscheinlich.