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OSTHEIM: Pause für die Pächter

OSTHEIM

Pause für die Pächter

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    Zwangspause: Damit die Zufahrt zur Ostheimer Lichtenburg und zur Burgschänke wieder ordentlich wird, investiert die Stadt Ostheim rund 202 000 Euro. Die Lichtenburg-Gaststättenpächter Willi und Beate Leiber müssen dafür aber im August auf gut zwei Wochen Einnahmen verzichten, weil im November schon Bodenfröste drohen.
    Zwangspause: Damit die Zufahrt zur Ostheimer Lichtenburg und zur Burgschänke wieder ordentlich wird, investiert die Stadt Ostheim rund 202 000 Euro. Die Lichtenburg-Gaststättenpächter Willi und Beate Leiber müssen dafür aber im August auf gut zwei Wochen Einnahmen verzichten, weil im November schon Bodenfröste drohen. Foto: Foto: Gerhard Fischer

    Das Steak vom Angus Rind oder der Rehbraten aus heimischem Forst: Willi Leiber, Pächter der Lichtenburg-Gaststätte hoch über Ostheim, kocht regional und gutbürgerlich aus Leidenschaft. Doch ab Montag muss er eine Zwangspause machen. Die schon arg marode Zufahrtsstraße wird ab dem alten Wasserwerk saniert. Mitten in der Sommersaison. Das bereitet den Pächtern ein lachendes und ein weinendes Auge.

    Froh ist man natürlich, dass endlich einmal die Straße hoch zur Lichtenburg auf einen neuen Stand gebracht wird. „Das ist insbesondere für unsere Motorrad fahrenden Gäste wichtig“, erklärt Willi Leiber, der als Pächter gleichzeitig der offizielle Burgvogt ist, wie ein Metallschild am Eingang zu seinem Gasthaus verrät.

    Seit sieben Jahren bewirtet er die Ausflugsgäste in der Burgschänke im Innenbereich der Lichtenburg. Zuvor war er mit seiner Frau Beate kulinarisch in der Welt unterwegs, auch in der Schweiz. Doch den Ostheimer hatte es wieder in die Heimat gezogen, als sich die Möglichkeit ergab, im Wahrzeichen Ostheims zu kochen.

    Dass es mit den Bauarbeiten nun doch so schnell geht, war aber dennoch überraschend für den Wirt. Der Stadtrat hatte im Mai und Juni die Zufahrt auf seiner Tagesordnung und hatte sich schnell für eine Komplettsanierung entschieden.

    Die Hildburghäuser Baugesellschaft hatte im Juni den Zuschlag für die Arbeiten erhalten. Weil dort Kapazitäten frei sind, legen die Baufahrzeuge nun schon am Montag los, auf dem Parkplatz vor der Lichtenburg sind sie schon angerückt.

    „Natürlich wäre mir eine Sperrung der Straße im November lieber gewesen, da haben wir sowieso Betriebsferien“, erklärt Willi Leiber. Aber das sei wohl schwierig gewesen, weil dann Bodenfröste die Arbeit erschweren könnten, so der Wirt. Lieber als ein Termin im September ist es ihm aber doch. „Der September ist eigentlich auch ein stärkerer Monat, weil hier mehr Wanderer kommen“, weiß Leiber aus Erfahrung.

    Nichtsdestotrotz muss Leiber nun auf gut zwei Wochen Umsatz verzichten, denn die Gaststätte muss solange auch schließen, weil keine andere Zufahrtsmöglichkeit besteht. Immerhin will sich Jörg Saalbach, der langjährige Vorsitzende der Lichtenburggemeinde/Rhönklub-Zweigverein, die wiederum Pächter der Lichtenburganlage ist, für eine Pachtminderung für diese Zeit stark machen, über die aber eine Mitgliederversammlung beschließen soll.

    „Es ging schon alles ziemlich schnell. Und kurz vor dem Baubeginn hatten wir auch noch das Freilichtkino bei uns. Wir mussten uns sehr beeilen mit dem Abbau und der Müllentsorgung“, so Leiber.

    Bei dem war übrigens erst kürzlich ein Kamerateam des Bayerischen Fernsehens zu Gast, um Aufnahmen zu machen für eine Kochserie über historische Restaurants in Bayern. Die Folge soll im Januar 2016 ausgestrahlt werden.

    Wie Thomas Krick, seit vier Wochen geschäftsleitender Beamter der Verwaltungsgemeinschaft Ostheim, erklärt, sind rund 202 000 Euro für die Generalsanierung der Strecke zwischen Wasserwerk und Burgtor geplant.

    Eine Förderung gibt es nicht, aber die Anlieger, in der Hauptsache die Staatsforsten und der Freistaat Bayern, können mit Beiträgen zur Kasse gebeten werden. Wie Krick erklärt, wurde die Straße mit einer relativ dünnen Teerdecke 1951 gebaut und seitdem nicht mehr generalsaniert. Nun wird der alte Belag abgefräst, neu verdichtet und mit einer Tragschichtdecke versehen.

    Wie Krick weiter ausführt, wird die Straße nicht verbreitert. Da etwas oberhalb des Wasserwerkes auch die Ostheimer Extratour zum Hochrhöner beginnt, für den die druckfrischen Flyer gerade angekommen sind, wird der Start-Parkplatz für diese beliebte Rundwanderung unterhalb des Wasserwerks verlegt während der Bauzeit. Am 26. August soll die Straße wieder freigegeben werden.

    „Ich hoffe, die bessere Straße gleicht vielleicht auch durch neue Kunden die Zwangspause jetzt etwas aus“, hofft Leiber. Und die Stadt ist froh, dass Ende August durchaus eine Gefahrenstelle beseitigt ist.

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