(kv/ts) Es ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber die Hinweise verdichten sich: Die langjährige Leiterin des Kulturamtes der Stadt Haßfurt, Petra Lettang, wird nach Bad Neustadt wechseln. Dort soll sie die Managerin der neuen Stadthalle werden. Die Stelle wird neu geschaffen (wir berichteten).
Wie Michael Feiler, Geschäftsführer der Tourismus- und Stadtmarketing Bad Neustadt, auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt, laufen derzeit die Vertragsverhandlungen mit Petra Lettang. Sobald in allen Punkten beiderseitiges Einverständnis erzielt ist, könne der Vertrag unterzeichnet werden.
Einvernehmlich aufgelöst?
Wann die 57-jährige Lettang ihre neue Stelle in Bad Neustadt antreten wird, ist noch nicht klar. Laut ihrem derzeitigen Arbeitsvertrag bei der Stadt Haßfurt wäre dies frühestens zum 1. Dezember möglich, erklärt sie. „Eventuell kann der Vertrag aber einvernehmlich aufgelöst werden. Und dann komme ich früher.“ Lettang wird nicht nur ihren Arbeitsplatz nach Bad Neustadt verlegen, sondern auch ihren Wohnsitz.
Der Name Lettang stand in Haßfurt bislang als Synonym für eine breit gefächerte Kulturarbeit. Bis zu 100 Veranstaltungen im Jahr wurden dem Publikum geboten. Der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner bedauert den Fortgang Lettangs. In den vergangenen zehn Jahren habe die Kulturamtsleiterin durch ihre Arbeit wesentlich dazu beigetragen, „dass Haßfurt in Sachen Kultur einen unheimlich guten Namen hat“.
Abgeworben?
Das Kulturangebot sei weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. „Da ärgert es mich schon, dass sie von Bad Neustadt aus abgeworben wurde.“ Werner deutet an, dass Michael Feiler, ehemals im Landratsamt Haßberge im Referat Kreisentwicklung tätig und heute der Kurdirektor von Bad Neustadt, im Vorfeld gewisse Fäden gezogen habe.
Dies will Petra Lettang aber so nicht stehen lassen. Sie sei nicht abgeworben worden, sondern habe sich von sich aus in Bad Neustadt beworben, sagt sie am Telefon. „Ich konnte mich dann gegen 55 Mitbewerber durchsetzen.“ Auf ihrer Facebookseite schreibt sie: „Ich habe meine Arbeit hier in Haßfurt sehr gerne und mit viel Freude gemacht. Leider haben mich die vielen sinnlosen Windmühlenkämpfe derart mürbe gemacht, dass ich mich sehr gerne einer neuen Aufgabe zuwende.“
Es sei in den vergangenen zehn Jahren in Haßfurt leider nicht geglückt, ein passendes Umfeld für Kulturarbeit zu schaffen, bedauert Lettang im Gespräch mit der Redaktion. Mit nur 1,5 Personalstellen habe das Kulturamt stets „gegen größte Widerstände“ versucht, etwas auf die Beine zu stellen.
Neustädter Bereitschaft
In Bad Neustadt spüre sie die Bereitschaft, im Kulturbereich etwas bewegen zu wollen. „In Haßfurt hingegen musste ich mich für jede Veranstaltung fast entschuldigen. Alles war schwer erkämpft.“
Susanne Volkheimer, Leiterin des Tourismusverbands Haßberge, bezeichnet in einem Facebook-Post den Weggang von Petra Lettang als herben Verlust. „Ich wünsche Frau Lettang von Herzen viel Erfolg – und besonders die Wertschätzung ihres Engagements für die Kultur und die Region.“