17 Jahre lang hat Pfarrer Helmut Bär die evangelischen Pfarrgemeinden in Aubstadt, Gollmuthhausen und Rappershausen betreut und mit den Menschen Freud und Leid geteilt. An diesem Sonntag wird der 65-Jährige in den Ruhestand verabschiedet. Gemeinsam mit Ehefrau Anne-Rose und dem jüngsten Sohn Jonas zieht er dann in Kürze aus dem Aubstädter Pfarrhaus aus.
Im oberfränkischen Lippertsgrün ist Helmut Bär aufgewachsen, besuchte das Gymnasium in Hof und studierte Theologie in München und Göttingen. Als Lehrvikar sammelte er erste Erfahrungen in einer Gemeinde in Ismanig und musste sich nach dem zweiten Examen 1978 als Pfarrer zur Anstellung schnell einarbeiten, weil ihm gleich in Augsburg-Göggingen als Vertreter des Pfarrers 4800 Gemeindemitglieder anvertraut waren.
1982 bis 1986 wechselte er als Pfarrer zur Anstellung nach Wertingen, wo er seine Ehefrau Heide-Rose, geborene Wolf über die evangelische Studentengemeinde kennenlernte und heiratete. Zunächst bekam das Paar zwei Mädchen, später noch zwei Jungen. In Wertingen intensivierte Helmut Bär auch sein Engagement für die Umwelt, denn es gelang mit Hilfe einer dort gegründeten Bürgerinitiative den Bau eines Atomkraftwerks zu verhindern. 1986 bis 1998 wechselte Helmut Bär an seine erste Pfarrstelle in Wechingen, auch hier war ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit die kirchliche Umweltarbeit.
Aubstadt die letzte Station
Letzte Station seiner beruflichen Laufbahn war Aubstadt, wohin er sich 1998 bewarb und nach seinen Worten sehr freundlich empfangen wurde. Die Familie hatte sich auch andere vakante Pfarrstellen angeschaut, aber in Aubstadt haben alle Bedingungen gepasst - drei Gemeinden (Aubstadt, Gollmuthhausen, Rappershausen), die einen Pfarrer brauchten, ein Pfarrhaus, das groß genug war für eine sechsköpfige Familie, die Grundschule im Ort und weiterführende Schulen in der Nähe. „Der Kirchenvorstand hatte das letzte Wort. Und der war der Meinung, dass wir gut in die Gemeinde passen“, berichtet der Pfarrer.
Einer der Schwerpunkte am Anfang seiner Tätigkeit war die Zusammenführung der drei Gemeinden, die kurz zuvor eine Dekanats-Neuordnung erlebt hatten. Zu den Gottesdiensten und sonstigen Tätigkeiten des Pfarrers kamen Fortbildungen, beispielsweise zum Notfallseelsorger und als Kursleiter für christliche Meditation. Das Engagement für Umwelt, Naturschutz und erneuerbare Energien zieht sich weiterhin durch sein Leben, so ist er unter anderem seit vielen Jahren Mitglied und seit einiger Zeit einer der Vorsitzenden des BN-Kreisverbands. Mit seiner Frau Heide-Rose, mit der er 33 Jahre verheiratet ist, teilt er in der Freizeit die Hobbys Fahrradfahren, Wandern und Tanzen. Zehn Jahre haben beide im Chor „Taktzente“ in Bad Königshofen mitgesungen. Während Helmut Bär sich zur Ruhe setzt, ist Heide-Rose Bär weiterhin als Religionslehrerin in den Grundschulen in Aubstadt, Saal und Sulzfeld tätig. Sie gibt auch weiterhin Kurse in griechischem Tanz an mehreren Orten und genießt das morgendliche Schwimmen in Waltershausen im Sommer. Auf Freiheit und Entlastung freut sich Helmut Bär, aber: „Der Abschied von den Gemeindemitgliedern in den Orten und dem schönen alten Pfarrhaus fällt uns schwer“, sagt das Ehepaar.
Mit vier Kindern eingezogen
Mit vier Kindern ist es eingezogen, mit dem jüngsten Sohn Jonas zieht es jetzt nach Bad Königshofen. Die anderen Kinder haben ihre Teilnahme an den Festlichkeiten am Sonntag zugesagt. Los geht es um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche, danach wird die Verabschiedung im Sportheim fortgesetzt. Die Pfarrstelle ist zunächst vakant, die Vertretung übernehmen Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf (Irmelshausen) und ihre Kollegen.