„Die Arbeit der Pfarrhausfrauen ist ein wichtiger kirchlicher Dienst“, sagte Generalvikar Karl Hillenbrand bei der Feier zum 90-jährigen Bestehen der Berufsgemeinschaft der Pfarrhausfrauen in der Diözese Würzburg. Karin Weber, Vorsitzende der Berufsgemeinschaft, erklärte, dass es auch in Zukunft Pfarrhausfrauen geben werde. „Davon bin ich fest überzeugt.“
Wie der Pressedienst des Bischöflichen Ordinariats Würzburg mitteilt, hatten sich kürzlich rund 120 Gäste im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg versammelt, um das 90-jährige Bestehen der Berufsgemeinschaft zu feiern. Im Rahmen der Feier wurden auch die Berufsjubilarinnen geehrt, darunter auch Veronika Zehe aus Mellrichstadt für 40 Jahre.
Karin Weber blickte kurz auf den Beginn der Berufsgemeinschaft zurück, die am 30. Oktober 1922 als „Verein der Pfarrhaushälterinnen der Diözese Würzburg“ ihre Arbeit aufnahm. Ein wichtiges Anliegen der Berufsgemeinschaft war die finanzielle Unterstützung vor allem der älteren Pfarrhaushälterinnen. Dies führte unter anderem 1951 zur Gründung des Theklawerks sowie 1973 zum Bau eines Altenheims, in dem pensionierte Pfarrhausfrauen ihren Lebensabend verbringen können. „Damit hat die Diözese schon frühzeitig den Dienst der Pfarrhaushälterinnen für Kirche und Diözese gewürdigt“, dankte Weber für die finanzielle und materielle Unterstützung. Das Engagement hat dauerhafte Früchte getragen: Heute gibt es für Pfarrhausfrauen einen eigenen Mantel- sowie Lohntarifvertrag.
Einen weiteren Schwerpunkt legte die Berufsgemeinschaft schon früh auf die Aus- und Fortbildung. Wobei die Lehrpläne und Prüfungsaufgaben aus den 1950er Jahren heute eher für Heiterkeit sorgen. So mussten die Teilnehmerinnen im „Kursus zur Berufsausbildung für Pfarrhaushälterinnen“ zum Beispiel römische Pasteten mit Zungenragout zubereiten, Roststellen von der Unterseite eines Bügeleisens beseitigen, einen Schildkrötenverband anlegen oder Füßlinge an ein Paar Damenstrümpfe ansetzen, zitierte Weber aus alten Prüfungsaufgaben.
„Dass es auch in Zukunft Pfarrhausfrauen geben wird, davon bin ich fest überzeugt“, sagte die Vorsitzende. Den Trend zur Teilzeitkraft sah sie positiv: „Inzwischen haben wir überwiegend Pfarrhausfrauen, die in Teilzeit arbeiten, die aber einen ebenso wichtigen Dienst für den Priester und die Gemeinden leisten.“
Auch im Vorstand der Berufsgemeinschaft engagieren sich Teilzeitkräfte. „Es ist ein sehr gutes Miteinander aller, das uns Mut macht, dass wir in zehn Jahren auch unser 100-Jähriges feiern können.“