Aufgrund des regnerischen Wetters wurde eine Station des Fronleichnamsfestes in der Kirche St. Andreas Oberstreu gefeiert. Aus allen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel waren die Gläubigen gekommen. Auch Pfarrer und Kirchenrat Andreas Werner von der evangelischen Kirche setzte mit seinem Mitfeiern ein Zeichen der gelebten Ökumene in Mellrichstadt. Ein besonderes Highlight war der Chorgesang des Mellrichstädter Kirchenchores mit Verstärkung aus anderen Gemeinden unter engagierter Leitung von Dr. Wolfgang Heuring und dirigiert von Egon Werner.
Fronleichnam erinnert an das Abendmahl Jesus, in dem er selbst seinen Tod und Leben bei Gott in den Blick gibt. Jesus eröffnet es nach jüdischer Sitte mit dem Brotbrechen. Deshalb lautet der älteste Begriff für die Feier des eucharistischen Mahles "Brotbrechen". Mit dem Begriff Brechen wären zunächst erst einmal negative Vorstellungen verbunden. Doch Jesus vereint in sich das gebrochen sein und das geheilt werden. Im Brot, das er bricht und das er selbst ist, gibt er uns die Kraft zu glauben, dass uns das Gleiche zuteil wird, dass wir in uns das gebrochen sein und das geheilt werden vereinen können. Mit diesem Brot können wir uns immer wieder die Hoffnung "einverleiben", dass sich die Bruchstücke unseres Lebens mit und bei Gott heilen lassen werden.
Zerbrochen sind auch verschiedene Konfessionen. Was die Ökumene angeht, muss es uns ermutigen, die Wege der Ökumene weiter zu beschreiten und die Sehnsucht voranzutreiben, an dem einen Tisch des Herrn das Brot zu brechen. Jesus hat das Brot gebrochen mit seinen Jüngern, aber auch als Gastgeber für andere Menschen. Wir sollen immer wieder daran denken, dass diese Welt bei mir selbst und vor meiner Haustür beginnt.
Pfarrer Menzel setzte dann das ganze und ungebrochene Brot in einer Station am Altar aus. Das könne nur motivieren, uns im Alltag auf den Weg zu machen, erneut mit ihm aufzubrechen in der Gewissheit, dass wir in der Gebrochenheit unserer Welt/unserer Kirche die Ganzheit unseres Lebens sind und deshalb einen Beitrag zu einer besseren Menschengemeinschaft leisten.
Wir zeigen mit dem Fest, dass wir auf dem Weg bleiben wollen und nicht davonlaufen.
Von: Brigitte Gbureck für die Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel
