(cm) Pietrain-Schweine sind qualitativ sehr hoch gezüchtete Tiere und werden bayernweit nur in der Metzgerei Düring in Saal geschlachtet und vermarktet.
Schweinezüchter aus dem Freistaat und dem Exportland Spanien kamen kürzlich zu einem Treffen im Gasthaus Düring in Saal zusammen. Diese Zusammenkunft diente dazu, die Kontakte in gemütlicher, beinahe schon familiärer Atmosphäre zu pflegen.
Seit etwa zehn Jahren bestehen geschäftliche Beziehungen zwischen der Metzgerei Düring und der Erzeugergemeinschaft für Zucht- und Hybridschweine (EGZH), mit Hauptsitz in München. Die EGZH vertreibt Zuchtsauen- und Eber in ganz Bayern.
Seit sieben Jahren bezieht die Gemeinschaft die Pietrain-Schweine aus Herdbuchzuchtbetrieben. Diese Tiere werden in großen Produktionseinheiten gewerblicher Betriebe in eigenen Besamungsstationen gezüchtet. Die Anforderungen an diese Zuchtschweine sind sehr hoch, die EGZH hat eigens für diesen Bedarf ein Zuchtprogramm entwickelt.
Das Fleisch der Pietrain-Schweine zeichnet sich durch intramuskuläres Fett aus, das heißt es ist unsichtbar und befindet sich zwischen den Muskelfasern, ist somit also eher mager. Die Betriebe sind mit eigenen Vorführräumen auf Selektion eingestellt, um den hygienischen Bestimmungen nachzukommen. „Im Umgang mit lebenden Tieren muss mit sehr viel Sorgfalt und Sensibilität gearbeitet werden,“ so Wolfram Rapps, Sachgebietsleiter des „Schweineteams Würzburg“.
Unter Regie von EGZH - Beauftragten werden die Kunden in den Betrieben beraten, das Verladen der Tiere steht unter Veterinäraufsicht. In speziell dafür mit Tränkeinrichtungen und Klimaanlagen eingerichteten Viehtransportern werden die Schweine unter anderem auch nach Spanien exportiert. Spanien ist das zweitgrößte Produktionsland von Schweinefleisch in der EU, erklärte Michael Kaudert, Vertreter der EGZH.
Auch Betriebe aus Unterfranken, wie Michael Will aus Mellrichstadt oder Norbert Lippert aus Euerdorf, zählen zu Lieferanten der gefragten Pietrain-Schweine. Sieben weitere Betriebe aus Bayern liefern das kostbare Fleisch ebenfalls nach Spanien. „Ohne den spanischen Markt wären Pietrain-Zuchtbetriebe in ihrer Größe nicht aufrecht zu erhalten. Sie müssten sich andere Einkommensalternativen suchen. Hier bestimmt die Quantität die Qualität“, so Wolfram Rapps, ehemaliger Schweinezuchtleiter des Bezirks Unterfranken. Die Geschäftsverbindungen unter den deutschen und auch spanischen Kunden sei mittlerweile recht freundschaftlich, meinte Rapps in die gesellige Runde blickend. Christian Düring hatte die Kontakte vor einigen Jahren geknüpft.