Das Motto ist seit vielen gemeinsamen Programmen gleich: Pigor singt und Benedikt Eichhorn muss begleiten. Die beiden mehrfach preisgekrönten Musikkabarettisten haben die lange Coronazeit mit ihren Lockdowns genutzt, um ein neues, das nunmehr zehnte Programm zu erarbeiten. Mit "Vol. X" kommen Pigor und Eichhorn am Samstag, 23. April, in die Stadthalle und freuen sich, endlich wieder live vor Publikum auftreten zu können. Für den aus Unsleben stammenden Thomas Pigor wie immer (fast) ein Heimspiel. Im Interview mit Thomas Pigor wollten wir wissen, wie Pigor und Eichhorn durch die Pandemie gekommen sind und was es in "Vol. X" Neues gibt.
Frage: Herr Pigor, wie sind Sie durch die Pandemie gekommen und was haben Sie in dieser Zeit gemacht?
Thomas Pigor: Unterschiedlich. Erst sind alle Auftritte ab März 2020 ausgefallen, dann durften wir wieder spielen, dann war wieder alles zu. Mein Terminkalender sah teilweise aus wie eine unbegangene Schneefläche. Für mich als Kabarettisten schlimm, für mich als Autor jedoch eine Befreiung. Ich hatte endlich mal Zeit zu schreiben.
Benedikt Eichhorn haben die Auftritte gefehlt, er ist nicht so sehr ein Mann des Schreibtischs. Anfang 2021 haben wir begonnen, unser neues Programm zusammenzustellen und dabei einfach so getan, als gäbe es die Pandemie nicht. Die Premiere haben wir dann vor elf Personen gespielt.
Geht das neue Programm "Vol. X" somit völlig an Corona vorbei?
Pigor: Corona ist nicht das Hauptthema, wird aber immer wieder gestreift. Die Songs sind ja alle zu dieser Zeit geschrieben. Es geht mal um Political Correctness und mal ums Gendern. Für uns Songschreiber ist es schwierig zu gendern, wir müssen die hinzukommenden Silben ja alle vertonen. Wir schlagen da eine plattdeutsche Variante vor. Zum Beispiel: "Wir gehen rüber zu Lehrers!" statt "zu den Lehrer*innen".
Klimawandel haben wir immer wieder im Programm, aber auch Alltagsthemen. Und wir haben einen roten Programmfaden: Rhetorik. Die klassischen Argumente mit ihren lateinischen Namen wie etwa "Argumentum ad hominem" das heißt, den Diskussionspartner als Person unglaubwürdig machen. Oder "Argumentum ad nauseam", dass man immer wieder dasselbe Argument wiederholt. Beispiel hierfür ist Donald Trump, der nicht aufhört zu behaupten, die Wahl sei gestohlen, obwohl die obersten Gerichte dies längst widerlegt haben.
Ist der schreckliche Krieg in der Ukraine ebenfalls Thema im neuen Programm?
Pigor: Wir erwähnen kurz, dass der Krieg in Vol. X nicht vorkommt. Ich habe keine lustigen Gedanken zu diesem Thema. Das Schreckliche kann ja durchaus Thema im Kabarett sein. Aber für schwarzen Humor braucht es einen gewissen Abstand zu den Dingen, und den habe ich zurzeit nicht. Ich trete da erst mal zurück.
Pigor singt und Benedikt Eichhorn muss begleiten kommen mit ihrem neuen Programm "Vol. X" am Samstag, 23. April um 20 Uhr in die Stadthalle. Karten sind noch im Vorverkauf sowie an der Abendkasse erhältlich.