Von Mitmenschlichkeit aus christlicher Gesinnung war der Vortrag von Doris Werner bei der Hauptversammlung des Diakonievereins Ostheim geprägt. Die Altenheim- und Krankenhausseelsorgerin aus Bad Neustadt sprach am Montagabend im Hotel-Café Kaak zum Thema „Leben mit Demenz in Kirche und Gesellschaft“.
Pfarrer Andreas Hutzler, der Vorsitzende des Vereins, hatte zunächst die Mitglieder begrüßt. Nach einem kurzen Gebet übergab er das Wort an Doris Werner. Ihr Vortrag war vor allem auf den praktischen Umgang mit Demenzkranken ausgerichtet. Werners Ausgangspunkt aber war ihre Überzeugung, dass jeder Mensch, auch der alte und demente, eine Würde hat. Es sei wichtig, Kenntnisse über die Demenz als Krankheit in ihren verschiedenen Erscheinungsweisen zu erwerben und daraus den praktischen, von Liebe und Geduld geprägten Umgang mit den Erkrankten abzuleiten. Zum Schluss verteilte Werner ein Merkblatt und eine Broschüre mit wertvollen Tipps zum Umgang mit Demenzerkrankten.
Die Pflegedienstleiterin, Schwester Gaby Gehrhardt, schloss sich mit ihrem Bericht über die Diakoniestation Rhön-Grabfeld an. Sie ging noch einmal auf die Teilung des Einzugsgebiets der Diakonie in die Bereiche Rhön beziehungsweise Bad Neustadt und das Grabfeld ein. Diese Teilung habe sich bewährt. Sie selber sei dadurch wieder etwas näher am Geschehen, Zeit sei gewonnen worden, was ein schnelleres Reagieren im Bedarfsfall ermögliche.
97 Patienten werden zurzeit von der Diakoniestation Rhön betreut, 33 davon leben in Ostheim. 48 der Patienten werden zu Hause besucht, acht Frauen und ein Mann seien im Einsatz. Ein Erfolg seien die gern angenommenen Betreuungsgruppen an jedem Mittwoch und Donnerstag. Ab dem nächsten Jahr werden Pflegebedürftige nicht mehr in Stufen, sondern nach dem Pflegestärkegesetz nach dem Grad der Bedürftigkeit eingeteilt, sagte die Pflegedienstleiterin. Weil damit eine strengere Fassung verbunden ist, riet Gehrhardt dazu, möglichst schnell noch notwendig gewordene Höherstufungen der Pflege zu beantragen.
262 Mitglieder hat der Ostheimer Diakonieverein zurzeit, 13 seien im vergangenen Jahr verstorben, aber vier neue seien geworben worden, teilte Kassiererin Karina Werner im Zusammenhang mit ihrem Kassenbericht mit. Aus ihren Angaben ging hervor, dass die Finanzen trotz gewisser Minderungen solide und gesund sind.
Pfarrer Hutzler teilte anschließend mit, dass der Seniorentag am 6. Juni in der Ostheimer Markthalle stattfinden wird. Ingeborg Zuber ergriff die Gelegenheit und dankte offiziell Sylvia Strempel, die sich 15 Jahre lang ehrenamtlich als Betreuerin im Diakonieverein eingebracht hatte. Sie begrüßte auch Uta Petritz, die den Aufgabenbereich von Strempel übernehmen wird. Den Dank aller Mitglieder an Pfarrer Andreas Hutzler für sein Engagement als Vorsitzender sprach Udo Trabert unter dem Beifall der Anwesenden aus. Das religiös-besinnliche Schlusswort sprach Ostheims evangelischer Pfarrer Andreas Biesold.