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Unterebersbach: Prachtkäfer in einem alten Eichenbestand: Befall zwingt Niederlauer zu schnellem Handeln

Unterebersbach

Prachtkäfer in einem alten Eichenbestand: Befall zwingt Niederlauer zu schnellem Handeln

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    Einige Eichen sind nun auch im Niederläurer Gemeindeforst vom Eichenprachtkäfer befallen. Im Grabfeld macht dieser Schädling schon längere Zeit große Probleme.
    Einige Eichen sind nun auch im Niederläurer Gemeindeforst vom Eichenprachtkäfer befallen. Im Grabfeld macht dieser Schädling schon längere Zeit große Probleme. Foto: Heike Beudert

    Im Gemeindewald Niederlauer soll der Waldumbau Fahrt auf nehmen, nachdem die vakante Forstleiterstelle Saal am Amt für Landwirtschaft und Forsten – zuständig auch für den Niederlaurer Wald – wieder besetzt ist. Diese Information erhielten die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung von Forstdirektor Hubert Türich und dem neuen Revierleiter Forstoberinspektor Fabian Ehrlicher. "Niederlauer hat einen schönen Wald. Da sollte man dranbleiben, um ihn in die richtige Richtung weiter zu entwickeln", so Ehrlicher.

    Ein schöner Forst bedeutet nicht, dass es dort keine Probleme gibt. Fabian Ehrlicher und Hubert Türich berichteten von einem Prachtkäferbefall in einem alten Eichenbestand. Diese Eichen müssen aus dem Wald, solange sie noch Qualitätsholz liefern. Mit dem Einschlag soll zudem verhindert werden, dass sich der Käfer ausbreiten kann.

    Viele Rindenstücke auf dem Waldboden zu Füßen von Eichen deuten auf einen Befall mit dem Prachtkäfer hin. Diesen Befall hat Fabian Ehrlicher im Niederläurer Gemeindewald dokumentiert.
    Viele Rindenstücke auf dem Waldboden zu Füßen von Eichen deuten auf einen Befall mit dem Prachtkäfer hin. Diesen Befall hat Fabian Ehrlicher im Niederläurer Gemeindewald dokumentiert. Foto: Fabian Ehrlicher

    Zu erkennen sind befallene Bäume an auf dem Waldboden liegenden Rindenstücken. Spechte hacken die Rinde auf, um an die Käferlarven zu gelangen. Wichtig sei, befallene Bäume zu erkennen, so Türich. "Wenn jemandem etwas auffällt, gerne anrufen und melden", bat Fabian Ehrlicher. Denn Niederlauer habe schöne Eichenbestände, die es zu erhalten gelte.

    Ältere Bestände leiden unter Trockenheit

    Hubert Türich führt den Befall auf die Schwächung der Bäume durch vorausgegangene Trockensommer zurück. Die regenreicheren Jahre 2024 und 2023 hätten vor allem Jungpflanzen geholfen. Ältere Bestände würden dagegen unter den Spätfolgen der Trockenheit leiden. Deshalb sei es wichtig, Schritte in die Wege zu leiten, um Wasser im Wald zu halten.

    In der Sitzung erläuterte Fabian Ehrlicher, wie der Waldumbau fortgeführt wird. Es gehe darum, einen Wald mit vielfältigen Arten nachzuziehen. Je gemischter die Bestände, desto geringer sei die Gefahr eines Totalausfalls. So wurden in der Waldabteilung Hinterholz im Jahr 2024 beispielsweise 1500 Jungpflanzen unterschiedlicher Art, darunter sogar Esskastanien, gesetzt.

    Forstoberinspektor Fabian Ehrlicher  ist künftig für die Weiterentwicklung des Niederläurer Kommunalwaldes zuständig, ist aber auch Ansprechpartner für die privaten Waldbesitzer.
    Forstoberinspektor Fabian Ehrlicher ist künftig für die Weiterentwicklung des Niederläurer Kommunalwaldes zuständig, ist aber auch Ansprechpartner für die privaten Waldbesitzer. Foto: Heike Beudert

    Beim Einschlag 2024 war im Hinterholz die Beseitigung von Käferholz bei Fichten eine wichtige Aufgabe; dies wird auch heuer erforderlich sein. Ebenso am Turmrangen seien Douglasien und Fichten betroffen und sollen abgeholzt werden.

    Weitere Aufgaben in diesem Jahr sind Altdurchforstungen in den Abteilungen Turmrangen und Buchleite. Eine Jungbestandspflege ist im Hinterholz geplant. Neupflanzungen sind bei Oberebersbach vorgesehen.

    Einen vitalen Wald gibt es jedoch nicht zum Nulltarif. Das Wirtschaftsjahr 2024 wird im Niederläurer Forst mit einem Defizit zu Buche schlagen. Momentan liegt es bei rund 11.750 Euro. Die Forstleute gehen davon aus, dass sich das Minus noch verringert, weil der Holzverkauf aktuell nicht abgeschlossen ist. Auch Fördermittel seien zu erwarten. Hubert Türich sah ein Defizit als "Investition in die Zukunft des Waldes". Bürgermeister Holger Schmitt stimmte dem zu. Die gemeindliche Waldwirtschaft sei nicht gewinnoptimiert.

    Für das Jahr 2025 stehen im Jahresplan Einnahmen von 52.780 Euro Ausgaben in Höhe von 39.453 Euro entgegen. Größter Einnahmeposten ist der Erlös aus dem Holzverkauf. Beantragt werden sollen Fördergelder für den Erhalt einzelner Biotop- oder Totholzbäume. Die Ausgaben setzen sich aus Kosten für den Holzeinschlag, für Jungpflanzen, Wegeunterhalt und sonstigen Betriebskosten zusammen.

    Bürgermeister Schmitt meldete in der Sitzung für das Jahr 2026 Eigenbedarf von Materialeichenholz für Brückensanierungen im Gemeindegebiet an. Der Gemeinderat genehmigte den Jahresplan 2025.

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