Wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, hat die Preh-Gruppe damit einen entscheidenden Schritt zur vollständigen Konzentration auf ihr Automotive-Kerngeschäft vollzogen.
Der Verkauf von Preh-Tronics betrifft die Mitarbeiter am Stammsitz der Preh-Gruppe in Bad Neustadt nicht direkt. Preh-Tronics ist in Willich bei Düsseldorf ansässig und hat 130 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung, Fertigung und Montage von elektronischen Baugruppen und Systemen spezialisiert. Zum Umsatz von Preh hat Preh-Tronics im Jahr 2007 mit 29,6 Millionen Euro (2006: 25,5 Millionen Euro) neun Prozent beigetragen.
Eindeutiger Schwerpunkt von Entwicklung und Produktion bei Preh ist allerdings der Bereich Automotive. Mit Fahrerbediensystemen, Sensor- und Kontrollsystemen erwirtschaftete Preh im vergangenen Jahr 86 Prozent des Umsatzes der Preh-Gruppe.
Neben dem nun verkauften Bereich Preh-Tronics und Automotive gibt es noch ein weiteres Geschäftsgebiet bei Preh: PrehKeyTec, das erst seit November 2007, nach dem Umzug von Bad Neustadt, in Mellrichstadt Tastaturen und Touchscreens für professionelle Anwendungen produziert. 60 Mitarbeiter hat Preh KeyTec in Mellrichstadt auf dem ehemaligen Lezard-Gelände.
„Nun können wir uns bei Preh noch konsequenter auf unser Automotive-Geschäft konzentrieren.“
Michael Roesnick, Vorsitzender der Geschäftsführung von Preh
PrehKeyTec gehört also ebenfalls nicht zum Kerngeschäft Automotive der Preh-Gruppe. Wenn Michael Roesnick, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Preh GmbH sagt: „Mit Lacroix-Electronique haben wir einen Partner für Preh-Tronics gefunden, der dem Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld sehr gute Entwicklungschancen bietet. Gleichzeitig können wir uns bei Preh nun noch konsequenter auf unser Automotive-Geschäft konzentrieren“, könnte man auf die Idee kommen, dass auch PrehKeyTec nicht mehr so recht in die Unternehmensstruktur passt.
Doch Pressesprecher Carsten Deuster beruhigt. Auf Anfrage der MAIN-POST erklärt er, dass es derzeit keine Überlegungen bei Preh gibt, den Bereich PrehKeyTec ebenfalls zu verkaufen.
Bei der Preh-Tronics GmbH in Willich wertet man die Übernahme durch Lacroix unterdessen als große Chance. Ansgar Schröder, der Sprecher der Geschäftsführung von Preh-Tronics, kommentiert den Verkauf folgendermaßen: „Wir sehen Lacroix als idealen Partner für Preh-Tronics. Gemeinsam können wir unseren Kunden eine noch größere Dienstleistungstiefe und entsprechend spezialisierte europäische Produktionsstandorte bieten.“
Und bei Lacroix sagt dessen Vorstandsvorsitzender Yves Krotoff: „Durch die Übernahme von Preh-Tronics sind wir unserem Ziel, zu den führenden Unternehmen im europäischen Markt für elektronische Bauteile aufzusteigen, entscheidend näher gekommen. Beide Unternehmen ergänzen sich sehr gut. Wir schaffen damit beste Voraussetzungen, um unseren dynamischen Wachstumskurs weiter fortsetzen zu können. “
Vincent Bedouin, Generaldirektor von Lacroix-Electronique, ist ebenfalls äußerst zufrieden mit der Übernahme, die die europäische Positionierung von Lacroix-Electronique im Bereich der Industrie- und Automobilelektronik mit den Standorten in Frankreich, Polen, Tunesien und demnächst auch in Deutschland und Rumänien stärken soll. Zusammen mit dem Einkaufsbüro in China sieht Bedouin Lacroix-Electronique international sehr gut aufgestellt. Er sagt: „Im Übrigen bin ich mit Blick auf die Integration von Preh-Tronics sehr zuversichtlich, da wir dasselbe Verständnis vom Markt und unseren Aufgaben haben: industrielle Spitzenleistung und eine kompetente Betreuung unserer Kunden, um ihr bevorzugter Partner bei Electronic Design und Manufacturing Services zu sein.“
Im Blickpunkt
Die Preh-Gruppe
Insgesamt erwirtschaftete die Preh-Gruppe im Geschäftsjahr 2007 mit 2239 Mitarbeitern einen Umsatz von 321,3 Millionen Euro (Vorjahr: 277,7 Millionen Euro). Die Preh-Gruppe gehört seit Ende 2003 zu 92 Prozent zum Portfolio der Deutschen Beteiligungs AG, Frankfurt. Die restlichen acht Prozent des Grundkapitals sind im Besitz des Preh-Managements.