Auch Personalratsvorsitzender Hubertus Schneider betonte, dass die Anforderungen an Lehrer gewachsen seien: „Unser Berufsbild hat sich gewandelt, neuer Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Erziehen.“ Neben den Ansprüchen, die Politik, Gesellschaft und Eltern an die Lehrkräfte stellten, dürfe man aber insbesondere die Bedürfnisse der Kinder nicht vergessen.
Wie der Alltag eines Lehrers in der Praxis aussieht, werden die zwölf jungen Lehramtsanwärter ab heute herausfinden. Den ersten Tag in ihrer neuen Rolle haben an den Grundschulen im Landkreis Kathrin Balling (Fladungen), Christiane Gramann (Hohenroth), Nina Körnlein (Aubstadt), Felicitas Müller (Brendlorenzen), Elke Schmitt (Bad Königshofen), Marion Volkmuth (Sulzfeld) , Katharina Ziegler (Herschfeld) und Christian Römmelt (Bischofsheim).
Und obwohl letzterer unter all den Frauen wie der „Quotenmann“ wirkt – zwei männliche Kollegen gibt es doch: Ihre Premiere an den Hauptschulen der Region haben Peter Reiß (Mellrichstadt) und Markus Halbig (Bad Königshofen), außerdem Svetlana Braun (Ostheim) und Katja Weyer (Bischofsheim).
Umfangreicher Regelkatalog
Dass mit der neuen Situation einiges an Verantwortung auf die bisherigen Studenten zukommt, verdeutlichte vor der Vereidigung noch einmal Ruth Krauß. Sie verlas einen Regelkatalog, an den sich die künftigen Lehrer halten müssen. Darin festgehalten sind auch zahlreiche Bereiche, die das Privatleben der jungen Männer und Frauen betreffen: Neben dem Gebot, im Schulleben im Bezug auf politische Parteien Neutralität zu zeigen, erinnerte Krauß auch daran, dass jegliche Vorstrafe zur Entlassung führt. Wird ein Lehramtsanwärter etwa mit Alkohol am Steuer erwischt, muss er seinen Berufswunsch an den Nagel hängen. Im Gegenzug biete das Lehrerdasein aber auch viel Sicherheit, erklärte Krauß, „eine Tatsache, um die Sie sicher einige beneiden.“
Eine Mischung aus Rechten und Pflichten also macht den Lehrerberuf aus – und ebenso gemischte Gefühle machten sich nach der Vereidigung bei den Lehrern in spe breit: „Ich freue mich, dass es losgeht, gleichzeitig bin ich ziemlich aufgeregt“, so Marion Volkmuth. Die 25-Jährige aus Niederlauer hat in Bamberg studiert und ist nun für ihr Referendariat in die Heimat zurückgekehrt. Sie fühlt sich für das Kommende gut gerüstet: „In meinen Praktika während des Studiums habe ich schon einiges an Erfahrung sammeln können.“