„Wir haben nur drei Wochen Wartezeit“. Besonders stolz auf diese kurze Zeit sind Dr. Dagmar Stelz und Professor Martin Siepmann, beides Chefärzte in der Psychosomatischen Klinik.
Ihre Behandlungsbereiche sind zwar getrennt, sie arbeiten aber vernetzt miteinander, wie Stelz betont. So therapiert Stelz hauptsächlich Bulimie, Magersucht und Kranke mit psychischen Problemen. Da sie auch Internistin ist, behandelt sie die internistische Psychosomatik.
Siepmann ist für die Heilung von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) zuständig, in Verbindung mit Depressionen. Angststörungen und chronisch anhaltende Schmerzen gehören auch zu seinem Arbeitsgebiet. Die Alterspsychosomatik, die eintritt, wenn körperliche Einschränkungen entstehen oder auch beim Eintritt der Rente, wird ebenfalls von Siepmann bearbeitet.
„Man kann Depressionen weglaufen“, erklärt er lächelnd. Daher wurde beim Bau der neuen Klinik viel Wert auf Sport- und Beschäftigungsräume gelegt. Für die Probleme bei hoher Arbeitsbelastung –Burn Out – sind beide Chefärzte zuständig.
Ein besonderes Programm bietet der „Kurs für junge Männer“, sagt Stelz, die ihn betreut. Der Kurs richtet sich an junge Erwachsene, die „irgendwie durchs Raster gefallen sind“. Für diese Männer bis 27 Jahre gibt es ein Erfolg versprechendes Programm, das nur von Männern geleitet wird und therapeutisches Boxen und Klettern beinhaltet.
„In der Psychosomatischen Klinik wird das gesamte Spektrum der Psychosomatik abgedeckt“, versichern beide Chefärzte. Der Zugang ist rein freiwillig. Die Einweisung erfolgt über Hausärzte, Fachärzte oder Psychotherapeuten. „Notfällen wird zwar geholfen. Sie werden aber weiterhin in die Klinik nach Werneck verwiesen“, stellt Siepmann klar.
Angegliedert an die große Klinik ist die Tagesklinik, die von Oberarzt Guido Loy geleitet wird. Dort gibt es 20 Plätze für Menschen, die eine Psychotherapie benötigen, nicht in stationäre Behandlung gehen können oder wollen, aber zu krank für eine ambulante Behandlung sind. Durch dieses neue Angebot können sie in ihrem häuslichen Umfeld bleiben.