Im Oktober 2013 wurde entlang der Saale zum 100. Geburtstag des Bundes Naturschutz im Beisein von Bürgermeister und Ehrengästen feierlich ein Biberlehrpfad eröffnet. Initiator Hubert Kornbrust, ehemaliger Biologielehrer am Gymnasium Bad Königshofen und langjähriges Mitglied des Bunds Naturschutz, plante und konzipierte in mehr als einjähriger Arbeit den Lehrpfad.
Bei einem Kontrollrundgang am vergangenen Samstag stellte Kornbrust nun fest, dass eine der zehn Lehrtafeln entlang des 2,5 Kilometer langen Lehrpfades verschwunden ist. „Sie ist nicht zerstört“, sagt Hubert Kornbrust, „sie ist einfach weg!“ In einer Meldung der Polizei heißt es dazu: Zwischen Großeibstadt und Bad Königshofen wurde am Fritz-Steigerwald-Radweg eine Hinweistafel vom Biberlehrpfad gestohlen. Die Tafel, die auf zwei Alurohren befestigt war, wurde von Unbekannten abgeknickt und anschließend samt den Standrohren entwendet.“ Den Schaden beziffert die Polizei mit rund 1200 Euro.
Schon öfter mal Vandalismus
Es habe in der Vergangenheit öfter mal Fälle von Vandalismus gegeben, sagt Kornbrust. Da seien aber immer deutliche Spuren zu sehen gewesen. Die Übeltäter hätten die Objekte in diesen Fällen einfach demoliert und dann möglichst schnell das Weite gesucht. So sei einmal das lebensgroße Modell des von Peter Picciani geschnitzten Holzbibers zerbrochen worden, ein als Beispiel für Bibertätigkeit aufgestellter Baumstumpf sei zerschlagen worden.
Doch diesmal liegt der Fall anders. Die Schautafel, die immerhin einen Wert von 1200 Euro hat, ist nicht aufzufinden. An den Stümpfen, die noch im Boden stecken, glaubt Kornbrust, Spuren einer Säge zu sehen. Ihm ist klar, dass die Schautafel nur mit schwerem Gerät umgeworfen worden sein kann, sie ist schließlich auf zwei Pfosten fest im Boden verankert.
Bauhof weiß nichts
Einigermaßen ratlos und auf der Suche nach einer Erklärung führte ihn sein Weg zunächst zu Markus Schunk, den Leiter des Bauhofs, der die Mäharbeiten an den Saalewiesen durchführt. Ob seine Leute bei ihren Arbeiten etwas bemerkt hätten, fragte Kornbrust. Schunk befragte daraufhin den Mitarbeiter, der an der betreffenden Wiese gearbeitet hatte, doch dem war nichts aufgefallen.
Der Biberpfad, der Teil des Fritz Steigerwald Radwegs ist, wird von vielen Leuten, Radfahrern, Spaziergängern oder Skater frequentiert und viele nehmen sich die Zeit innezuhalten, um Informationen über den Biber, der in diesem Abschnitt der fränkischen Saale wieder aktiv ist, zu bekommen. Wer eine Beobachtung gemacht hat kann sich direkt bei Hubert Kornbrust melden, Tel. (0 97 61) 2598 oder per Mail bn-rhoen-grabfeld@t-online.de oder bei der Polizei Bad Königshofen.