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SULZFELD: Rätselraten über die Brandursache in Sulzfeld

SULZFELD

Rätselraten über die Brandursache in Sulzfeld

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    Katastrophe: Die abgebrannten Stallungen in Sulzfeld.
    Katastrophe: Die abgebrannten Stallungen in Sulzfeld. Foto: Foto: Hälker

    Drei Tage nach dem verheerenden Brand eines Stalles und einer Scheune auf dem Johanneshof bei Sulzfeld (wir berichteten), sind zwar die rein äußerlichen Aufräumarbeiten vorwärtsgekommen, für die Besitzer beginnt aber erst die Aufarbeitung des schlimmen Verlustes lieb gewordener Tiere.

    Karin Pullmann berichtet im Gespräch mit der Main-Post vom für sie sehr schmerzlichen Tod neun eigener Pferde. Drei weitere Pferde, die eine gute Freundin bei ihr untergestellt hatte, wurden ebenfalls ein Opfer der Flammen. Bei den eigenen Pferden handelt es sich vor allem um wertvolle Andalusier. Deckhengste, die auch im Internet unter www.andalusier.de als solche unter Bezeichnungen wie „Märchenhafter Schimmelhengst“ oder Lackschwarzer Hengst“ gegen eine „Decktaxe“ angeboten wurden. Zwei junge Pferde, so genannte Dreijährige, mussten ebenfalls ihr Leben lassen.

    Die Freundin der Familie Pullmann hatte eine Stute und zwei Wallache untergestellt. All diese Pferde wurde inzwischen vom Abdecker abgeholt genauso wie zwei Lamas und zwei Ziegen.

    „Die Pferde waren für mich wie Kinder, man lebt jahrelang mit ihnen zusammen und dann so etwas“, versucht Karin Pullmann ihren Schmerz in Worte zu fassen. Einige Pferde stammten ursprünglich direkt aus Spanien, waren teilweise verängstigt und in keinem besonders guten Zustand, wurden hier wieder aufgepäppelt und gepflegt. Jahrelange Arbeit und viel Liebe habe man in die Pferde gesteckt, umso schmerzlicher der Verlust, der weit über den rein Finanziellen hinausgehe.

    Überlebt hat ein Hengst, ironischerweise der einzige der nicht gekört war, außerdem zwei Rinder. Karin Pullmann schildert die schrecklichen Minuten als sie zum Brand kam. „Ich war mit meinem Sohn im Wald um Holz zu machen. Als ich auf den Hof kam, war schon alles voller Rauch, die Rinder kamen mir mit verängstigtem 'Muh' entgegen und ließen sich vom Hof führen.“ Ein Passant, der den Brand bemerkte, hatte wie berichtet, kurz vorher noch ein Gatter geöffnet, ein Hengst kam heraus. Einige weitere mutmaßt Karin Pullmann, wären eventuell auch noch herausgekommen, waren aber so verängstigt, dass sie lieber bei ihren vierbeinigen Kameraden blieben, die es nicht mehr schafften. Ihr Mann, der eine Praxis für Allgemein-Chirurgie im Hauptgebäude des Johanneshofes betreibt, habe sich in einem nach hinten liegenden Raum, des nicht vom Brand betroffenen Wohnhauses aufgehalten, und tragischerweise lange nichts vom Brandausbruch bemerkt.

    „Wir haben uns den Kopf zerbrochen was den Brand ausgelöst haben könnte“, so Karin Pullmann. Erklärung findet man keine. Es seien keine elektrischen Geräte in Betrieb gewesen, kein Licht im Stall eingeschaltet. Am Stromnetz hing lediglich die Haferquetsche, die aber nicht in Betrieb war.

    „Wir haben immer so aufgepasst, hatten drei Feuerlöscher im Stall, neben dem Stall stehen gefüllte Wassersteine“, kann sich Karin Pullmann nicht erklären was Brandursache gewesen sein könnte. Gerade weil viel Heu und Stroh gelagert wurde sei man im Hinblick auf Feuergefahr sehr sensibel gewesen. „An Silvester oder bei Gewitter habe ich Wache geschoben und immer mal geschaut, dass ja nichts passiert ist“, erklärt die Pferdehalterin. Die Praxis, die beim Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, bleibt erstmal bis 5. Mai geschlossen. Wie es dann weitergehen wird ist noch ungeklärt.

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