Leben und Sterben hängen für Ramona Mauer eng miteinander zusammen. So ist es für die ausgebildete Physiotherapeutin auch folgerichtig, dass sie sich nicht nur als Trau- sondern jetzt auch als Trauerrednerin betätigt. Nach einem einschneidenden persönlichen Erlebnis hat sie sich entschlossen, nicht nur die Freude eines Hochzeitspaars sondern auch das Leid von Angehörigen eines Verstorbenen zu begleiten.
Begonnen hatte der berufliche Einstieg mit der Hochzeit einer Freundin. Zu dem Anlass hatte sie eine Rede gehalten, die bei den Gästen so gut ankam, dass in ihr der Wunsch erwachte, professionell als Traurednerin aufzutreten, erzählt die Großeibstädterin, die gerade dabei ist, mit ihrem Ehemann in ihrem Heimatdorf die historische Gaboldsmühle wieder herzurichten. Für ihr berufliches Vorhaben absolvierte sie eine Ausbildung, doch dann kam Corona und mit ihm das Absagen fast sämtlicher Hochzeiten.
Bindung und Halt geben
In ihrem Beruf als Physiotherapeutin hatte sie den engen Bezug zu den Menschen entdeckt und dabei neben der körperlichen auch seelische Berührung durch das Schicksal von Patienten erfahren. Ein Erlebnis, das tiefe Abdrücke in ihrem Leben hinterlassen hat, war die Geburt ihres ersten Kindes, das jedoch im sechsten Schwangerschaftsmonat verstorben ist. Sie selbst hat das Erlebnis verarbeitet, in dem sie lernte, den Tod zu akzeptieren und als Teil des Lebens zu betrachten. Aus diesen Überlegungen entsprang schließlich der Wunsch, Betroffene zu unterstützen und in einem besonderen Moment der Trauer zur Seite zu stehen.
Da der Abschied von einem Menschen ohnehin auf den Beteiligten schwer lastet, möchte sie im Rahmen einer freien Bestattung in den letzten Worten vor allem an das Leben erinnern und nicht an den Tod. Für die Hinterbliebenen soll der Tag nicht noch schwerer werden, daher will sie in einer gefühlvollen Rede gemeinsame Erlebnisse wachrufen und das Leben des Verstorbenen als menschliche Spurensuche aufarbeiten.
Weitere Informationen unter www.ramona-freiherz.de.