Lang war die Schlange, die sich vom Brügel zum Marktplatz zog, dominiert von den roten Jacken der Mellrichstädter MKG-Garden und des Elferrats und begleitet von den befreundeten Karnevalsgesellschaften, den Ufos aus Ostheim, der SKG aus Sondheim/Grabfeld und der Stadtgarde aus Bad Neustadt.
Das Kinderprinzenpaar mit Sarah und Eric ging der kleinen Garde voraus. Standesgemäß fuhren Andrea III. und Christian II. mit Motorrad und Beiwagen vor. Natürlich durfte die Kanone nicht fehlen, wobei die Elferräte auch mit Pfeil und Bogen ausgerüstet waren. "Was ist da unten wohl los, was will denn der bunte Haufen?" wunderte sich Bürgermeister Eberhard Streit, der sich mit einigen Stadträten im Bürgerhaus oben verschanzt hatte. Es war schon wieder so weit, die MKG machte sich zur Machtübernahme bereit.
Das übliche Geplänkel zwischen den Vertretern der MKG mit ihrem Aufrührer, pardon Anführer, Volker Gue, und dem Stadtoberhaupt begann. Alles, was nicht gelungen war, wurde ihm vorgehalten, aber er hatte immer die passende Antwort dazu. "Erst die Bürger arm machen und verunglimpfen und über das, was wir tun, zu schimpfen. Dann Loblied gesungen und am Ende kommt die ganze Wahrheit ans Licht, um mehr als Freibier geht es euch nicht!" erkannte der Bürgermeister die wahren Absichten.
Dieter Lorenz feuerte unter Assistenz von Dieter Bach und Thomas Dietz (dem Jüngeren) seine Tennisball-Geschütze in Richtung Fenster. Auch die restlichen Rotjacken, mit Pfeil und Bogen ausgerüstet, versuchten anstelle der Kanonen ihr Glück. Zwischendurch eine Schunkelrunde der Los Krawallos, das ließ schon Karnevals-Feeling aufkommen. Schließlich gab der Stadtschulze klein bei, weil man mit den Narren nicht diskutieren konnte. Er und seine Räte schlossen kurz die Fenster und überlegten eine Strategie, während die Garden ein Tänzchen hinlegten.
Kapitulation

Dann erklärten sie sich bereit zu kapitulieren, weil sie vernünftig waren und hissten die weiße Fahne. Sie wollten den Streit beenden und ließen den Rathausschlüssel runter, den das Kinderprinzenpaar in Empfang nahm. Mit lachenden Augen ließ sich Eberhard Streit von der Kindergarde abführen und ab ging‘s in die Markthalle, wo ein Ordenregen niederging und kräftig weiter gefeiert wurde (Bericht folgt).