(mm) Anlässlich des bundesweiten Reha-Tages 2010 stellten Sinntal- und Hartwaldklinik in Bad Brückenau ihre Behandlungsschwerpunkte im Bereich der Rehabilitationsmedizin vor. Professor Dr. Emanuel Fritschka, Chefarzt der Sinntalklinik, begrüßte die Teilnehmer eines Seminars unter dem Motto „Rechtzeitig handeln – Reha schafft Perspektiven“, das sich mit dem aktuellen Stand der Rehabilitation bei Nierenkranken, Patienten mit gastroenterologischen Erkrankungen sowie der urologischen Rehabilitation befasste.
Fritschka präsentierte zunächst die Versorgungsleitlinien für Typ-2-Diabetes mit Nierenerkrankungen. Sie fassen den aktuellen Stand zum Thema „Diabetes mellitus“ und Nierenerkrankungen zusammen und sollen dabei helfen, die Versorgung der Patienten bundesweit abzustimmen.
Durch Information zu Risikofaktoren einer diabetischen Nierenerkrankung sollen sowohl Patienten als auch Ärzte für eine frühzeitige Erkennung und Prävention einer Nierenerkrankung sensibilisiert werden. Hintergrund ist, dass Diabetes mellitus die häufigste Ursache für Nierenleiden mit Dialysepflicht darstellt.
In einem zweiten Vortrag berichtete Privatdozent Dr. Christoph Reichel, Chefarzt der Hartwaldklinik, über Schwerpunkte und neue Erkenntnisse im Bereich der gastroenterologischen Rehabilitation. Er informierte, dass im gesamten Gesundheitswesen der Anteil für Ausgaben zur Rehabilitation nur 1,3 Prozent ausmachen. Dabei sei die besondere Wirkung der Rehabilitation wissenschaftlich dokumentiert.
Im Folgenden stellte er aktuelle Studien der Hartwaldklinik vor. Zielsetzung einer Studie war herauszufinden, ob es neben der Motivation auch andere Erfolgsfaktoren bei der Rehabilitation von Patienten mit chronischer Darmentzündung gibt. Hierbei wurden Faktoren für Patienten mit Morbus Crohn, einer chronischen Darmentzündung, gefunden.
Man fand auch Faktoren, die deutlich machen, ob berufsbezogene Rehabilitation erfolgreich war, so dass die Wiederaufnahme der Erwerbsfähigkeit möglich ist. Insgesamt zeigten Reichels Daten, dass die Rehabilitation im Verhältnis zu ihren Kosten sehr effektiv ist.
In einem dritten Vortrag berichtete Dr. Wolfgang Schöps, Facharzt für Urologie an der Sinntalklinik, über das Thema „Blasenkrebs als Berufserkrankung“. Er belegte aufgrund eigener Studien, dass die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle auf Berufserkrankung bei Harnblasenkarzinom seit 2003 von 15 auf 25 Prozent gestiegen ist. Je nach Region wird bei zehn bis 25 Prozent der Erkrankten der begründete Verdacht für eine Berufserkrankung gestellt.
Abschließend folgte eine Besichtigung der Sinntalklinik. Die Besucher konnten sich von der modernen Ausstattung einer Rehabilitationsklinik mit den Schwerpunkten Nierenerkrankung, Urologie und Onkologie überzeugen und zeigten sich von der hellen und freundlichen Atmosphäre beeindruckt.