Ein SeaBridge-Treffen sorgte wieder einmal für einen überfüllten Stellplatz, rund 90 Reisemobile kamen zu den bereits vorhandenen dazu, deshalb wurden auch die Parkplätze als Ausweichmöglichkeiten mit belegt. "Das ist eine Resonanz wie vor Corona-Zeiten, wir sind komplett zufrieden", freute sich Geschäftsführer Patrick Adam.
Dass die Tourismus-Branche durch die Corona-Pandemie geschädigt wurde, ist bekannt. Bei dem Unternehmen "SeaBridge", das sich darauf spezialisiert hat, für Reisende Touren in der ganzen Welt zu organisieren, auch über Ozeane hinweg, gab es ebenfalls Einbußen. Der Geschäftsführer berichtete von unzähligen Absagen, von Unterbrechungen der Touren und von festsitzenden Touristen, weil Grenzen geschlossen wurden.
Die Panamericana-Tour zum Beispiel strandete 2020 in Costa Rica. Einige Reisende beschlossen, dort auszuharren und bestellten sogar Felder, weil die Dauer ihres Aufenthalts nicht abzusehen war und sie ihre Reisemobile nicht zurücklassen wollten. Andere beschlossen, nach Haus zu fliegen, sobald es wieder möglich war, und ihre rollenden Domizile später nachzuholen. Als die Vorschriften gelockert wurden, konnte die Tour sogar fortgesetzt werden.
Europatouren wurden teilweise auch in Corona-Zeiten bedient, auf die Schnelle hatte man auch Touren in Deutschland zusammengestellt, zum Beispiel im Schwarzwald. "Wir kennen Plätze, die nicht so überlaufen sind", antwortete der Geschäftsführer auf die Frage, ob der Reiseboom innerhalb Deutschlands nicht zur Überfüllung der Ziele beigetragen habe.
Jetzt beeinträchtigt eine neue Herausforderung den Auslands-Tourismus: Der Krieg in der Ukraine hat schlagartig alle Reisen nach Russland verhindert. Es gibt keine Nachfrage zur Tour "Weiße Nächte in St. Petersburg" oder ähnliches. "Das würden wir auch nie anbieten. Sobald Sicherheitsbedenken bestehen wegen der politischen Lage oder der Pandemie, werden die aus dem Angebot entfernt. Wir wollen ja, dass die Leute unterwegs Spaß haben", sagte Adam.
Nachholbedarf und Aufbruchstimmung bescheinigt der Geschäftsführer den Reiselustigen. Begehrte Ziele sind derzeit Griechenland, Südafrika, Kuba und Nordamerika. Der Dauerbrenner Panamericana, der Traum vieler Reisemobilisten, die den Kontinent von Süd nach Nord oder umgekehrt bereisen wollen, wird langsam wieder nachgefragt. Bei "Rund um die Ostsee" ist extra "ohne Russland" angeführt.
Adam bedauert, dass jetzt, während die Reisemobil-Welle boomt, weil viele Menschen diese Art des Ausspannens in den eigenen vier Wänden mit eigener Hygiene und unabhängig von Restaurants entdeckt haben, die Hersteller ihre Kunden auf bis zu drei Jahre Wartezeit vertrösten müssen. Reisemobile "von der Stange" haben etwas kürzere Lieferzeiten.
Für den Stellplatz in Bad Königshofen findet Adam nur lobende Worte. Besonders nach dem Ausbau sei der Platz komfortabel, superschön, mit Ver- und Entsorgung sowie den sanitären Anlagen bestens ausgestattet. Dazu kommt der Veranstaltungssaal und das Angebot in der FrankenTherme. Deshalb finde das SeaBridge-Treffen auch immer wieder in Bad Königshofen statt.
