Beim Blick in die Statistik hätte Kurdirektor Werner Angermüller eigentlich allen Grund, rundum zufrieden zu sein, wäre da nicht ein kleiner Schönheitsfehler: Mit einem Minus von gut drei Prozent im Vergleich zu 2017 verzeichnete das Finnisch-Fränkische Saunadorf der Frankentherme im vergangenen Jahr einen spürbaren Besucherrückgang.
Besorgniserregend ist der Rückgang der Saunabesucher von 35 442 im Jahr 2017 auf 34 309 im vergangenen Jahr aber nicht, wie Angermüller betont, schließlich gibt es einen schlüssigen Grund für diese Entwicklung. „Wir hatten einen extrem heißen und langen Sommer, der nicht gerade zum Besuch einer Sauna einlud“, so der Kurdirektor, der in seiner Jahresbilanz ansonsten nur positive Zahlen ausweisen kann. So stieg die Zahl der Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben der Stadt einschließlich Wohnmobilstellplatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,99 Prozent auf 91 499, während sich die Besucherzahl in der Frankentherme mit einem leichten Plus von 1,08 Prozent bei 114 510 einpendelte. Stationäre und ambulante Kur- und Erholungsmaßnahmen einschließlich der Gesundheits- und Wellness-Pauschalen wurden 1224-mal gebucht. Im Jahr zuvor waren es noch 1157 Buchungen gewesen.
Reisemobilstellplatz wurde erweitert
Dass die Zahl der Reisemobil-Urlauber mit einem Zuwachs von 3,69 Prozent überdurchschnittlich zunahm, darüber freut sich Werner Angermüller besonders. Es sei richtig gewesen, den Wohnmobilstellplatz um über 30 zusätzliche Plätze zu erweitern. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir in diesem Jahr noch einmal eine Steigerung von bis zu zehn Prozent erreichen werden", deutet der Kurdirektor an, dass er und seine Mitarbeiter daran arbeiten, die Rekordmarke von 36 833 Übernachtungen aus dem Jahr 2012 bald knacken zu können. Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei 33 006, im Jahr zuvor wurden noch 31 832 Übernachtungen von Reisemobil-Urlaubern gezählt.

Der schon seit einigen Jahren zu verzeichnende Aufwärtstrend im Kurbereich liegt natürlich nicht allein an der ungebrochenen Beliebtheit des Wohnmobilstellplatzes. „Es gibt viele Bausteine, die für die positive Gesamtentwicklung verantwortlich sind“, meint Angermüller, der vor 20 Jahren die Geschäftsführung der Kurbetriebs GmbH übernahm und seit zehn Jahren Kurdirektor ist. Als Beispiele nennt er neben den vielen Kur- und Gesundheitsangeboten und Freizeitmöglichkeiten im vor über 40 Jahren erbauten Kurzentrum die gute medizinische Versorgung in der Stadt und die vielen Einkehrmöglichkeiten. Auch die in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen der Stadt in und an der Frankentherme hätten dazu beigetragen, Bad Königshofen als Kurstadt attraktiv zu halten.
Therapiebereich wird größer und moderner
Als „tolle Chance, den Kurbereich in Bad Königshofen weiter zu stärken“, bezeichnet Angermüller die im angelaufenen Jahr geoplanten Investitionen in der Frankentherme mit der Vergrößerung und Modernisierung der Therapieabteilung durch die Stadt und dem Neubau der Wasserrutsche, den die Kurbetriebs GmbH beantragt hat. Rund 4,5 Millionen Euro wird die Umsetzung der beiden Maßnahmen kosten. "Ziel ist es, dass wir uns ständig weiterentwickeln“, so der Kurdirektor, der davon ausgeht, dass sich auch der geplante Bau des Gesundheitszentrums unmittelbar neben der Frankentherme positiv auf den Kurbereich auswirken wird.
Zahlen, Daten und Fakten aus dem Jahresbericht der Kurbetriebs GmbH Im Jahr 2018 wurden in den Beherbergungsbetrieben der Stadt mit ihren 485 Betten 91 499 Übernachtungen verzeichnet, die sich auf folgende Betriebsarten verteilten: Hotels und Sanatorien: 46 892; Gasthöfe und Pensionen: 715; Familien- und Bildungshäuser: 9401; Privatquartiere: 1485, Wohnmobilstellplatz: 33 006. Gästeankünfte gab es 23 778, Gästeanfragen 2497. Der deutliche Zuwachs bei den Übernachtungen in Gasthöfen und Pensionen von 153 im Jahr 2017 auf 715 liegt in erster Linie an der Eröffnung des Freizeitzentrums Sambachshof Mitte vergangenen Jahres.