Pferde, Reiterinnen und Reiter, viele Zuschauer und diverse Helfer, die vor und hinter den Kulissen tätig waren, bestimmten das Turnierwochenende in Großbardorf. Schon im Vorfeld war das großzügige Vereinsgelände an der Unterhofer Straße auf Vordermann gebracht worden. Die Hindernisse wurden einsatzfähig gemacht und die benachbarte Wiese für die vielen Fahrzeuge mit Pferdeanhängern vorbereitet. Auf die Zuschauer warteten Sitzplätze, die teilweise mit einem Zelt oder Überdachungen vor der Sonne geschützt wurden.
Kurioses Ereignis auf dem Reitplatz
Ideales Reitwetter – oder doch zu warm? Wertungsrichter Hans-Joachim Bride gab darüber Auskunft. Wie er berichtete, stammt das Urpferd aus der Mongolei, wo es im Sommer 40 Grad warm und im Winter 30 Grad kalt werden kann. Es liege den Tieren noch in den Genen, die entsprechenden Temperaturen gut aushalten zu können. Bride kommt seit vielen Jahren gern nach Großbardorf, registriert die Sekunden und zählt die Strafpunkte, wenn eine Stange an den Hindernissen abgeworfen wird oder eine Verweigerung stattfindet. "Das sind schöne Turniere, gut organisiert und mit toller Atmosphäre", attestiert er den Veranstaltungen in Großbardorf.
Ein kurioser Fall, den es selten gibt, ereignete sich diesmal in Großbardorf: In der Meinung, die Springprüfung sei fertig, betrat der Parcourschef den Reitplatz und begann die Stangen abzubauen. Der Teilnehmer, der gerade unterwegs war, konnte den Sprung noch abbremsen, seine Zeitwertung war jedoch unbrauchbar. Auch für Fälle wie diesen gibt es eine genaue Regelung, erklärte Bride. Wenn der Reiter es möchte, wird die erreichte Leistung ohne die Zeitangabe gewertet. In diesem Fall brachten Pferd und Reiter, Michael Ullrich aus Haßfurt mit dem 13-jährigen Shikimi, den Parcours ohne Strafpunkte zu Ende, was einen zweiten ersten Platz bedeutete. Er teilte sich den ersten Rang mit Lea Katzenberger vom Reitverein Großbardorf auf Elysann.
Erfahrungen sammeln für große Turniere
"Die Leute kommen gern nach Großbardorf", hatte Wertungsrichter Bride erwähnt, ein treuer Gast ist zum Beispiel Züchterin Isolde Baum vom Reitverein Sonneberg. Seit 2010 kommt sie aus Thüringen regelmäßig nach Großbardorf und hat mit Andreas Günsch aus Eisfeld einen Reiter gefunden. Nach Corona hätten viele Pferde und Reiter einiges Nachzuholen, deshalb sei es wichtig, nicht nur gute Platzierungen zu bekommen, sondern auch Erfahrungen zu sammeln für größere Turniere. Gute Wertungen bestätigen den Züchtern außerdem die Qualitäten ihrer Tiere. Es wundert sie deshalb nicht, dass zu diesem Juniturnier 362 Pferde gemeldet waren, von denen mehr als 300 auch an den Start gingen.
Am Samstag waren die Dressurreiter an der Reihe, die diesmal auf dem großen Platz starteten. Für den Nachwuchs gab es den Pony-Führzügel-Wettbewerb. So haben viele Reiterinnen und Reiter angefangen. Am Sonntag wurden die Springprüfungen von A* (Anfänger) bis L (Leicht) durchgeführt, ohne besondere Vorkommnisse oder Verletzungen, wie der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Großbardorf, Wolfgang Mauer, bestätigte.
Zuschauerzahl vergleichbar mit der beim großen Sommerturnier
Ausgeschrieben war das Turnier bis Leistungsklasse 3 für die Reiter, bei den Pferden wird die Teilnahme nach dem Alter entschieden, damit sie nicht überfordert werden. Im großen Augustturnier sind Reiter bis Leistungsklasse 1 zugelassen. So kann der Teilnehmerkreis gesteuert werden, damit alle eine Chance haben. Mauer freut sich, dass aus dem "kleinen" Frühlingsturnier, das aus dem Hallenturnier entstanden ist, inzwischen eine Veranstaltung wurde, die von der Zuschauerzahl her mit dem Sommerturnier vergleichbar ist und dass der Reitsport in Großbardorf einen festen Platz im Jahreskalender hat.
Ergebnisse unter reitturniere.de


