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MERKERSHAUSEN: Rekordkälte dieses Winters

MERKERSHAUSEN

Rekordkälte dieses Winters

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    Herzstück der Klimastation: Hilmar Mauer neben einer Anlage, die die Temperatur in zwei Meter Höhe über dem Erdboden und die Luftfeuchtigkeit misst.
    Herzstück der Klimastation: Hilmar Mauer neben einer Anlage, die die Temperatur in zwei Meter Höhe über dem Erdboden und die Luftfeuchtigkeit misst. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    Es war die bislang kälteste Nacht des Winters. Minus 10,7 Grad hat Hilmar Mauer, Betreuer der Merkershäuser Wetterstation, am Mittwochmorgen kurz nach Mitternacht in unmittelbarer Bodennähe gemessen.

    Kalte Füße holte sich der 66-jährige Ruheständler dabei nicht. Seit elf Jahren werden nicht nur die Höchst- und Tiefsttemperaturen, sondern auch andere Wetterdaten wie Luftfeuchte oder Niederschläge über Messgeräte im Freien automatisch erfasst. An einem speziellen Terminal, und künftig auch am eigenen PC, kann Hilmar Mauer die Daten zu jeder Tages- und Nachtzeit ablesen, wobei der Deutsche Wetterdienst (DWD) ständig Zugriff auf die Werte hat.

    Zusätzlich trägt er die sogenannten „Augenbeobachtungen“ wie Sichtverhältnisse, Bewölkung, Windstärke, Höhe der Schneedecke oder den Aufzug eines Gewitters in ein Tagebuch ein und gibt diese Erkenntnisse über das Terminal ebenfalls an den DWD weiter.

    Halbe Stunde Zeitaufwand

    Früher war manches noch anders. So stand bis 2004 in Mauers Garten noch eine sogenannte Klimahütte, in der die Wetterdaten dreimal am Tag abgelesen werden mussten. „Das war sehr zeitaufwendig“, erinnert er sich. Heute benötige er im Schnitt nur noch eine halbe Stunde am Tag für die Betreuung der Klimastation. In diesem Jahr kann der Merkershäuser „Wetterfrosch“ ein Jubiläum begehen: 1990 hat Hilmar Mauer die Klimastation Bad Königshofen/Merkershausen von seinem Nachbarn Herbert Walter übernommen. Für seine 25-jährige Tätigkeit für den Deutschen Wetterdienst wird er in diesem Jahr geehrt.

    Und der Merkershäuser hat auch nach so langer Zeit überhaupt noch keine Lust darauf, mit dem Sammeln von Wetterdaten aufzuhören, im Gegenteil: „Die Betreuung der Klimastation macht mir immer noch viel Spaß, und ich will sie solange es geht weiterführen.“

    Darüber wird sich vor allem der DWD freuen. „Der Deutsche Wetterdienst legt großen Wert darauf, dass Klimastationen möglichst lange an einem Ort bleiben“, weiß Mauer, der zu einem Netzwerk von insgesamt neun automatisierten Wetterstationen in Unterfranken gehört. „Dazu kommen rund 40 reine Niederschlagsstationen“, so der Merkershäuser, der seit drei Jahren im Ruhestand ist und seitdem mit einer Gruppe Gleichgesinnter alle 14 Tage zu ausgedehnten Wanderungen aufbricht. Die Witterung spielt dabei nach seiner Aussage keine Rolle. „Wir laufen bei jedem Wetter los, egal ob es stürmt, regnet oder schneit.“

    Das Wettergeschehen im Grabfeld 2014

    Das Grabfeld blieb 2014 von spektakulären Wetterereignissen, wie zum Beispiel schweren Stürmen, sintflutartigen Niederschlägen, wochenlangem Dauerfrost oder unerträglichen Hitzewellen verschont. Insgesamt gesehen war es deutlich zu warm, wie Mauers Aufzeichnungen beweisen. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 9,9 Grad um 1,6 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel von 8,3 Grad. Schon der Januar war mit plus 2,4 Grad deutlich milder als im Durchschnitt (minus 1,2 Grad) und auch im Februar, März und April war es mit einer Abweichung von bis zu 3,5 Grad deutlich wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Keine allzu großen Abweichungen von den Normalwerten gab es von Mai bis September, während der Oktober 2,4, der November 1,5 und der Dezember 1,6 Grad wärmer als im langjährigen Mittel waren. Die höchste Temperatur wurde am 9. Juni mit 34,2 Grad gemessen, die niedrigste am 28. Dezember mit minus 9,2 Grad. Die Jahresniederschlagsmenge lag mit 561,7 Liter um 55,6 Liter pro Quadratmeter unter dem langjährigen Mittel von 617,3 Liter pro Quadratmeter.

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