Zwei Stunden vorher rasten die Feuerwehren Bad Neustadt, Herschfeld, Brendlorenzen, Mühlbach, Salz, Hohenroth, Wollbach, Dürrnhof, Mellrichstadt und Bad Königshofen mit Blaulicht und Sirene zu eben dieser Großübung auf den Klinikberg.
Folgendes Aufgabenstellung galt es dabei zu bewältigen: Patienten-Evakuierung von der Höchstintensivstation unter Einsatz von Atemschutzträgern, Test der Feuerlöschwasserversorgung, Zugang zur Dachhubschrauberlandefläche unter erschwerten Bedingungen wegen der Baustelle in der Abteilung für Herzinsuffizienz, Abseilen verletzter Personen von der Hubschrauberlandefläche durch die Bergwacht, Nachalarmierung von Mitarbeitern. Zudem „brannte“ ein Auto, das am Waldrand geparkt war. Dieses Feuer griff auf den Wald über.
Die Vielfalt dieser Aufgabenstellung machte den Rettern zunächst zu schaffen. „Aber wir sind ja da, um aus diesen Fehlern zu lernen. Das ist ja Sinn einer Großübung“, so der Kreisbrandrat. Die Organisation und Durchführung und Leitung hatte Kreisbrandinspektor Stefan Schmöger.
Uwe Kippnich vom Roten Kreuz lobte die gelungene, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die gute Funkverbindung. Sein Fazit: das Rote Kreuz habe 13 Patienten geborgen, drei seien aber verstorben.
„Wir haben erstmalig mit hochintensiven Patienten zu tun gehabt“, resümierte BRK-Arzt Dr. Waldemar Hohm. „Es galt sie zu evakuieren und zu behandeln.“ Notwendig sei hier, wie er feststellte, die Patienten mit Nummern und Namen zu versehen und sie bis zum Abtransport von einer Fachkraft des Rhönklinikums betreuen zu lassen. In Bereitschaft standen fünf Notärzte, sieben Hausärzte und Ärzte des Rhönklinikums.
Dr. Michael Dinkel, Chefarzt der Intensiv-Medizin, wünschte sich Verbesserungen bei der Übergabe der Patienten „nach draußen“. Vier Kollegen der Intensiv-Station, alles ausgebildete Atemschutzträger, hätten die Patienten zwar versorgt, doch die Übergabe an die Feuerwehr habe noch nicht so gut geklappt.
„Das Löschwasser hat gelangt, der Druck war in Ordnung.“ Walter Otulak von der Technik des Rhönklinikums hatte abschließend ein gutes Gefühl. „Auch die Alarmierung durch die Rezeption lief reibungslos“, erklärte er. Als er dann allen Beteiligten große Anerkennung und Dank aussprach und zum Imbiss in die Herz- und Gefäßklinik einlud, war die Freude der Feuerwehrleute, der Rot Kreuzler und der Bergwachtmänner nach diesen anstrengenden zwei Stunden groß.