Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Ihm zugeordnet ist ein Innovationsfonds, dessen Aufgabe die qualitative Weiterentwicklung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ist.
Dieser Innovationsfonds hat einem Projektkonsortium unter Führung der Rhön-Klinikum AG Fördermittel in Höhe 3,8 Millionen Euro für eine besser verzahnte Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz und die Entwicklung eines regionalen Vergütungsmodells zugesagt.
Dritthäufigste Todesursache
Herzinsuffizienz ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland mit über 47 000 Verstorbenen pro Jahr. Die chronische Erkankung ist mit sehr hohen Kosten verbunden und führt häufig zu einem Krankenhausaufenthalt. Professor Dr. Bernd Griewing, Vorstand Medizin der Rhön-Klinikum AG , erklärt: „Das Projekt zielt auf die Reduzierung vermeidbarer Krankenhausaufenthalte und auf die folgerichtige Entwicklung eines alternativen regionalen Vergütungsmodells, da die Strukturen des Gesundheitssystems und die getrennten Vergütungsformen mit ihren bekannten Fehlanreizen zunehmend politisch und fachlich in Frage gestellt werden.“
Innovationskraft
Für Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG ist die Entscheidung des G-BA, das Projekt zu fördern eine große Freude. „Das passt zu unserem zukunftsweisenden Rhön-Campus-Konzept. Das geförderte Projekt unterstreicht darüber hinaus die Innovationskraft unseres Unternehmens, die auch auf der gelebten Vernetzung unserer regionalen Kliniken mit den beiden großen Universitätskliniken gründet.“
Das Konsortium setzt sich wie folgt zusammen: AOK Hessen, DAK Gesundheit, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und das Ärztenetzwerk PriMa e.g. Das Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen steht als unabhängige Dienstleistungsplattform für alle technischen Fragestellungen zur Verfügung. Die Evaluation des Projektes wird durch das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschafsforschung und das Institut für angewandte Gesundheitsforschung übernommen. Patientenselbsthilfegruppen und die Deutsche Herzstiftung stehen als Beirats zur Beratung zur Verfügung. Mitte 2020 soll das Konsortium die Arbeit aufnehmen. Erste Ergebnisse werden Ende 2023 erwartet.