Kazuto Itagaki lächelte. Der neunjährige Japaner spielte mit seiner Zwillingsschwester Koharu die Tischtennisbälle von ihrem Vater so schnell und so gekonnt und so gezielt zurück, dass die 150 Gäste des Pressetreffs der Rhöner Tageszeitungen in Salz aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kamen. Spätestens da war vielen klar: Das ist echt höchstes Niveau!

Und für dieses sportliche Niveau sorgte die Tischtennisabteilung des TSV Bad Königshofen. Die Männer um TSV-Manager Andy Albert hatten alles mitgebracht, was einen launigen Abend ausmacht: gutgelaunte Profis, herzerfrischende Nachwuchsspieler mit einem Spaß am Spiel, der sich sogleich auf das Publikum übertrug.
Hohe Kunst aus Bad Königshofen
Und die vielen Gäste, darunter nicht wenige, die zum ersten Mal die hohe Kunst der Königshöfer Tischtennisspieler sahen, wurden von Sportredakteur Daniel Rathgeber und Andy Albert informiert, dass der TSV-Nachwuchs Deutscher Mannschaftsmeister ist. Und wer Maximilian Dreher, Alexander Krebs und Jakob Schäfer vor Publikum trainieren gesehen hat, weiß, dass das nicht von ungefähr kommt. TSV-Manager Andy Albert: "Als ich als Junge bei einem Trainingslager neben Jan Ove Waldner und Jörgen Persson gespielt habe, hat mich das absolut motiviert. Das will ich auch unseren Nachwuchsspielern ermöglichen."

Die sehen die Bundesliga-Spieler des TSV momentan immer nur an den Wochenenden, weil Bastian Steger, Mizuki Oikawa und Kilian Ort im Bundesleistungszentrum in Düsseldorf trainieren. "Ich möchte das aber ändern", sagte Albert. Zumal, wie Daniel Rathgeber dem TSV-Manager entlockte, die Königshöfer Strafe an die TTBL bezahlen müssen, weil sie keine eigene Erste-Mannschafts-Trainingsgruppe zuhause vorhalten.
Die Tischtennis-Profis brillierten
An diesem Freitag waren aber Bastian Steger, Kilian Ort und Filip Zeljko an der Platte. Nur Mizuki Oikawa fehlte. Er hatte bei den Österreich Open in Linz gegen Chinas Nummer 1 verloren und war zu dieser Zeit auf dem Weg ins Grabfeld. Doch auch die drei anderen brillierten. Steger und Zeljko an der Platte und Kilian Ort am Mikrofon. Da kamen Ballonabwehr-Bälle von hinter der Bande und gegenseitige Schmetterschläge zwei Meter hinter dem Tisch zum Einsatz - eine Freude für Zuschauer wie Spieler. Kilian Ort, der an einer Leistenzerrung laboriert, kommentierte die Schläge und bot Andy Albert Paroli, wenn der mal wieder etwas zu forsche Visionen aussprach. So sieht der junge Königshöfer sich momentan nicht bei der Olympiade in Tokio, "aber 2024 und 2028 sind ja auch noch gute Möglichkeiten!"

Viele Möglichkeiten für seine Gags zieht Kabarettist Fredi Breunig gerne aus der Zeitung. "Print oder digital, das ist mir egal. Fündig werde ich immer!" So hatte er auch gleich einige Nachrichten parat vom vergessenen Baby bis zu den drei Grabfeldern, die kurz nach der Kreisverkehr-Eröffnung in Aubstadt gerade aus über selbigen gefahren waren.
Interessantes aus der Medienbranche
Neben dieser launigen Unterhaltung ist auch das Interessante aus der Medienbranche nicht zu kurz gekommen beim Pressetreff, den Steffen Sauer (Rhön-Medien), Jürgen Scholz und Michael Nöth (Main-Post) moderierten. Christian Papay, der Leiter der Online-Vermarktung in der Main-Post, zeigte, wie sich sein Bereich dem geänderten Nutzerverhalten anpasst. "Wir müssen unser Handwerk nicht groß verändern. Inhalte haben wir schon immer erstellt. Wir müssen sie nur neu erzählen", so seine Einschätzung. Die früheren Stellenanzeigen haben personalisierte Anzeigen mit Gesichtern und Geschichten abgelöst. "Und die funktionieren auch auf allen Kanälen, ob Print, E-Paper oder auf der Webseite!"

Bestätigt wird diese Aussage einerseits von großen Anzeigenkampangen, die Facebook momentan speziell in Zeitungstitel schaltet, und von einer neuen Untersuchung, nach der gerade die jüngeren Mediennutzer verstärkt auf etablierte Marken zurückgreifen. Darüberhinaus bieten Medienunternehmen "ihr" Handwerk speziellen Kunden an. "Eine Anzeigen-Serie für das Klinikum Werneck auf Youtube wurde 350 000-mal geklickt. Eine schöner Erfolg für beide, für uns als Macher und für das Klinikum als Kunde", so Papay.
Relevanz ist oberstes Ziel der Redaktion
Über die Transformation in der Redaktion stand Themenmanager Achim Muth Rede und Antwort. "Unser Ziel ist es, die Menschen in der Region mit allen relevanten Nachrichten zu versorgen und es zu schaffen, dass diejenigen, die Informationen auf digitalem Weg konsumieren möchten, auch dafür zahlen." Deshalb ist die Redaktion umgebaut worden. Digitale Arbeitsweisen wurden eingeführt. Auch er sagte: "Wir wollen Geschichten anders erzählen, nutzen die Möglichkeiten moderner Kommunikation mit Video, Facebook-Einbindungen, Quiz und Grafik. Zusätzlich rücken wir den Wunsch der Leser durch die Arbeit mit Kennzahlen zentral in die Themenfindung."

Dass dabei der publizistische Auftrag in Vergessenheit geraten könne, stellte er in Abrede. "Wir werden immer da hingucken, wo wir als Journalisten auch hingucken müssen!", sagte er.
Gerade für die Kollegen aus der Rhön hatte er ein großes Lob parat: "Eure Inhalte nehmen wir sehr gerne in unseren verschiedenen Ausspielkanälen mit, weil sie für viele Leser auch außerhalb des Landkreises relevant sind!" Und für die Sportredaktion hatte er auch schon ein passendes Thema gefunden. "Macht doch mal 'ne Geschichte über die beiden Zwillinge. Die sind wirklich super!"