Der Mario Draghi, das ist schon so ein italienischer Schlawiner, denkt sich manchmal der Rhönkauz. Der ja von wirtschaftlichen Dingen keine Ahnung hat, aber dennoch irgendwie eine Ahnung, dass mit dem System irgendwas im Argen liegt. Seitdem es die Niedrigzinspolitik gibt, ja sogar den Minuszins – seitdem hat sich bei den Banken das Geschäftsmodell grundlegend geändert.
Weil jeder, der Geld auf der hohen Kante bei der Bank hat, im Grunde den Geldhäusern nur schadet, versuchen die Banken offenbar, ihren Kunden davon abzuraten, mit ihnen intensiver ins Geschäft zu kommen. Die VR-Bank zum Beispiel schließt eine Reihe von Filialen, Pi mal Daumen gerechnet ein Drittel. Somit kommt auf fünf Filialen nur noch ein Bankvorstand, ebenfalls Pi mal Daumen gerechnet.
Vielleicht werden aber Filialen wie die in Sandberg aus einem ganz anderen Grund geschlossen: Die Banken machen ganz einfach Platz für den Nationalpark. Bulle und Bär der Aktienwelt weichen ganz einfach Luchs und Wolf der bald gänzlich unberührten Rhöner Natur!
Der NP3 ist ein hochpolitisches Thema, dem sich nach Monaten des immer gleichen Diskurses nun auch die Rhöner Sozialdemokratie gewidmet hat. Sie hat wohl doch gemerkt, dass man nicht alles auf die lange VR-Bank schieben kann.
Der Rhönkauz hatte mittlerweile schon gedacht, dass die SPD sich zum Thema Nationalpark erst öffentlich äußert, wenn sie in München für den zehnten Rhöner Wolf keinen Paten mehr finden und ihn nach Martin Schulz benennen wollen.
Allein: Bei einer Podiumsdiskussion der SPD im Alten Amtshaus war nichts zu hören, ob die Sozis nun nichts von einem solchen Nationalpark wissen wollen oder ein solches Ding leidenschaftlich herbeisehnen. Der arme Herr Landrat muss also alleine seinen Kopf hinhalten und Prügel dafür einstecken, dass er eine Meinung hat.
Ein anderer Teil der maßgeblichen CSU hat sich aber öffentlich gegen einen NP3 ausgesprochen. Und auch der Rhönkauz würde seinen Jagdschein darauf verwetten, dass er nicht kommt. Aber von der guten alten Tante SPD so überhaupt nichts Genaues zu hören, das ist ja langweilig gegen Seehofers Dauerzustand der munteren Meinungsänderung.
Am Ende erinnert sich der Rhönkauz als lebenslanger Unterstützer der Arbeiterklasse nur noch an die Überschrift des Zeitungsberichts: „Chance für die Region oder absolut überflüssig?“
Er weiß nur nicht mehr, ob damit nur NP3 gemeint war.