Na also: Das Thema Nationalpark in der Rhön ist also gestorben. Der Seehofersche Kabinettsbeschluss vom Dienstag ist eindeutig. Seehofer will, dass die bayerische Rhön mit Hessen nach einer gemeinsamen Gebietskulisse sucht. Jeder weiß aber, dass Rhöner, also fränkische Rhöner, und Hessen nicht zusammenpassen.
Man sieht das zum Beispiel an den streitenden Parteien kurz vor Zapfhahnschluss am Kloster Kreuzberg. Bayern-Fans vereinigen sich plötzlich mit Clubberern, um als Franken den Hessen mit großen Bierkrügen zu drohen. Wenn es beim Thema „Wer belegt die Bierbänke?“ schon Spannungen gibt, wie soll das beim Nationalpark funktionieren?
Beim Thema Reibungen und Streit auf dem Kreuzberg kommt dem Rhönkauz natürlich ein alter Bekannter in den Sinn: Bruder Johannes Matthias Tumpach, der ehemalige wirtschaftliche Leiter des Klosters, von bösen Zungen auch als Kettenhund des Kreuzbergs tituliert, weil er mit nötiger Strenge und lauter Glocke stets viel zu früh die Trinkgelage beendete.
Tumpach ist offensichtlich einen ganz besonderen Pilgerweg gegangen, der vom Kreuzberg ins Altmühltal führte. Dort ist er jetzt Guardian im „Meditationshaus St. Franziskus“ in Dietfurt. Viel Fernöstliches wird dort gelehrt, Bruder Matthias' Weg führte also vom Vollbier über das Weizen nur noch zum Zen. Wer spirituellen Durst auf Sesshin, T'ai Chi Ch'uan, Ikebana und Zen hat, ist bei Bruder Matthias gut aufgehoben.
Der Rhönkauz hat deshalb eine himmlische Eingebung. Wenn aus einem Nationalpark in der Rhön wirklich etwas werden soll, dann müsste ein tiefer Frieden zwischen Hessen und Franken geschaffen werden. Bruder Johannes Matthias müsste also zum Kreuzberg zurückkehren, um die Volksgruppen den Weg innerer Versöhnung zu lehren.
Am besten, Tumpach nimmt gleich Seehofer und CSU-Nationalpark-Kritiker Sandro Kirchner mit, nachdem der Horst aller Bayern das Verhalten seiner CSU-Abgeordneten „betrüblich“ findet. Obwohl: Echte Katholiken schließen lieber Frieden bei einem irdischen Wei-Zen!