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RHÖN-GRABFELD: Rhönkauz Schöner Wohnen

RHÖN-GRABFELD

Rhönkauz Schöner Wohnen

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    Es ist an der Zeit, dem regionalen Möbelhandel ein großes Lob auszusprechen. Der Rhönkauz hat die erbauende Erfahrung machen können, dass ein Möbelhaus der Ort ist, in dem sich wahre Liebe bewährt. Ein Möbelhaus ist zuallererst ein Ort, den man der Habermasschen Neuen Unübersichtlichkeit zuordnen würde.

    Was auf den ersten Blick wohlsortiert erscheint, nimmt mit jedem genaueren Blick an Undurchsichtigkeit zu.

    Ein Objekt ist schöner als das andere, weil unsere regionalen Anbieter ein Auge haben für Geschmack und Funktionalität. So ein gutes Auge, dass der weite Weg an größere Flüsse zum Beispiel völlig unnötig ist.

    Alleine: So wie eine schöne Pflanze sich entfaltet in Seitenarme und weitere Knospen, die wiederum vielerlei Blüten zeigen, so erweist sich jedes Möbelstück – sei es zum Beispiel ein Funktionssofa mit Verstau- und Zusatzbettfunktion – als ein meisterlich gefertigtes Stück, aus dem unendlich viele Modell- und Farbvarianten erwachsen.

    Im Endeffekt zeigt aber all dieser schöne Schein nur eines: dass der Rhönkauz deshalb in dieser dünnen Zeitungsspalte sein Leben fristet, weil er es eben nicht zum „Entscheider“ gebracht hat.

    Das eine Fußteil ist zu lang. Die andere Recamiere ist zwar breit genug, aber das Füßchen der zart gebauten Gattin lupft über das Ende hinweg wie über einen Abgrund. Also geht auch dieses Modell nicht.

    Nach Tagen des Schauens und Vergleichens fragen die ersten Berater im Möbelhaus, ob man das neue Kollegenpaar sei und warum man sich nicht vorstelle!

    Noch einmal verstreichen Tage. Das ultimative Lockangebot mit gigantischen Rabatten, auf die es noch einmal Extra-Prozente nebst Erlass der Mehrwertsteuer gibt, wird um weitere Zusatztage jenseits der Prospekt-Limitierung ausgedehnt, weil der Abteilungsleiter mit dem Kauzen-Paar Mitleid bekommt wie mit einem medizinischen Fall pathologischer Entscheidungsschwäche.

    Es kommen plötzlich mehrere neue Möbelhäuser ins Gespräch, die kaum mehr als eine Tagesreise vom Rhönkauzen-Nest entfernt liegen.

    Nach einem Dutzend Möbelschau-Nachmittagen, die mit völliger Ermüdung auf der alten, knarzenden, wackeligen Couch aus erster Ehe enden, ist der höchste Punkt der Verzweiflung erreicht.

    Am nächsten Tag geht es dorthin, wo der Marathon seinen Lauf nahm. „Das Modell soll es sein“, zeigt das Kauzen-Paar auf das Polstermöbel, auf dem es zu Beginn der Odyssee schon einmal probegelegen war.

    Vom Konto hätten wir jeden denkbaren Betrag – ohne mit der Wimper zu zucken – abbuchen lassen.

    Wir sitzen glückselig am Pult des Verkäufers, um den Deal perfekt zu machen, zücken den Kuli für die Unterschriften, als eine bescheidene, aber verhängnisvolle Frage aufkommt: „Ach ja, und die Farbe?“

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