Samstagvormittag, Punkt 11 Uhr. Die 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den 54. Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen marschieren pünktlich zur Eröffnung in die Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt ein. Begrüßt werden sie von Dirk Balkenohl, dem Vorsitzenden des Technischen Komitees Rhönradturnen im Deutschen Turnerbund.
Großen Respekt zollte er den Rhönradfreunden der DJK Schönau, die im Vorfeld der Meisterschaften großartige Arbeit geleistet hätten, allen voran die Abteilungsleiterin der Schönauer Rhönradturner, Anita Wagner. Im Jahr des 90-jährigen Bestehens des Rhönrades sei es keine Frage gewesen, die Meisterschaften an seinem Geburtsort auszutragen. „Ohne Otto Feick stünden wir heute nicht hier“, der Erfinder sei eine große Persönlichkeit gewesen, der der Sportwelt ein fantastisches Sportgerät geschenkt habe. Keine Frage, Dirk Balkenohl selbst war noch bis vor wenigen Jahren als Spitzenturner im Rhönrad bei vielen Wettkämpfen aktiv und hat nationale wie internationale Titel gewonnen.
„Das Rhönrad ist heute in seine Heimat zurückgekehrt“, freute sich der Vorsitzende der DJK Schönau, Gustav Rahm, zusammen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Schönau, Rudi Zehe. Das Rhönrad genieße inzwischen in der Sportwelt große Wertschätzung, erklärten beide mit großer Übereinstimmung, die Zuschauer könnten sich auf einen Wettkampf mit den besten Turnerinnen und Turnern Deutschlands freuen.
Sonja Rahm aus Schönau sorgte dann für die erste Überraschung des Tages. Und vor allem gleich auch für gute Stimmung in der Halle. Sie sang mit ihrer frischen Sopranstimme, begleitet von Matthias Eichele vom Rhöngymnasium Bad Neustadt am Klavier, das im Jahr 1927 entstandene Rhönrradlied. „Die ganze Welt erobert so das Rhönrad“, heißt es dort im Refrain, und weiter. „Rhönrad ist Trumpf, Rhönrad ist der Clou, man rollt damit dem schönsten Ziele zu“. Dieses Lied sei wohl in den letzten 80 Jahren nicht mehr oft zu hören gewesen, sagte die Interpretin, die für den Vortrag begeisterten Applaus von der zu diesem Zeitpunkt schon recht gut gefüllten Zuschauertribüne erhielt.
27 Frauen und zehn Männer haben sich in diesem Jahr für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert, darunter mit Max Brinkmann vom TSV 1847 Weilheim der Weltmeister im Spirale-Turnen und der letztjährige Deutsche Meister Marcel Schawo vom SV Rugenbergen. Ebenfalls am Start bei den Damen: die Weltmeisterin 2015 Lilia Lessel vom SG GW 1921 Darmstadt und die letztjährige Deutsche Jugendmeisterin Kira Homeyer vom SV Taunusstein-Neuhof.
Insgesamt standen in der Startliste auch sechs unterfränkische Teilnehmer. Bei den Männern startete Niklas Reuther, ASV Rimpar. Dazu die Damen Julia Senn und Nastassja Schmitt, ebenfalls ASV Rimpar, Dominique Walz von der TG Würzburg sowie Tanja Rehm und Sabrina Streck vom ausrichtenden Verein DJK Schönau.