Tradition wird beim über 400 Jahre alten Schützenverein von Bad Königshofen gepflegt. Und so werden die Schützenkönige der verschiedenen Disziplinen immer am Samstag nach dem Sebastianstag gekürt.
Der heilige Sebastian, der mit Pfeilen durchbohrt schwer verletzt überlebte, dient als Patron der Sportschützen. Und so darf die Figur des heiligen Sebastian einmal im Jahr von ihrem unscheinbaren Platz im linken Seitenschiff der Stadtpfarrkirche vor den Altar wandern und zusammen mit Königskette und -pokal im Mittelpunkt stehen.
Der Sebastiani-Gottesdienst, der von Kaplan Sebastian Krems zelebriert und von einigen Schützenmitgliedern gestaltet wurde, bildete den Auftakt der Königsproklamation.
Spannung vor der Bekanntgabe
Anschließend trafen sich die Vereinsmitglieder im Schützenhaus und warteten gespannt auf die Bekanntgabe der neuen Schützenkönige und deren Ritter. Am spannendsten ist die Frage, wer sich an der Königskette für die Disziplin Luftgewehr mit einem Anhänger verewigen darf. An der Kette sind bereits Anhänger aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu finden (wir berichteten).
In diesem Jahr sicherte sich Robert Nöth einen Platz an der Kette vor seinem ersten Ritter Andreas Krapf. Nicht aus Personalnot, sondern wegen des Talentes eines Schützen leistet sich der Schützenverein 2016 einen König weniger: Udo Kneuer sicherte sich den Titel sowohl in der Disziplin Sportpistole, als auch mit der Luftpistole.
Sebastiansscheibe für Glückstein
Mit der Sportpistole verwies Kneuer Gerold Glückstein und Isabel Hofmann auf die Plätze. Mit der Luftpistole hatten Waldemar Hermanovski und Jochen Selzam das Nachsehen. Die Sebastiansscheibe sicherte sich Gerold Glückstein mit dem besten Schuss. Auch der Nachwuchs ermittelte einen König: Linus Lamm zeigte sich am treffsichersten vor seinen Rittern Pascal und Clarissa Dod.
Während über die Königswürde ein einziger Treffer entscheidet, kommt es in den Rundenwettkämpfen auf konstant gute Leistungen an. Für diese wurden die Vereinsmeister der einzelnen Sparten geehrt: Mit dem Luftgewehr war Clarissa Dod die beste Schützin des Vereins im vergangenen Jahr.
Frank Grom ist das Maß der Dinge mit der Luftpistole und Wolfgang Greubel traf mit der Sportpistole von allen am besten.
Mit Großkaliberwaffen konnte sich Steffen Funk gegen die anderen Mitglieder durchsetzen.