(ng).. 20 Jahre sind Römhild und Bad Königshofen Partnerstädte. Ein Grund zu feiern – wären die offiziellen Kontakte nicht ein bisschen eingeschlafen. Der Unternehmerstammtisch Römhild will jetzt wieder Schwung reinbringen.
Welcher Anlass könnte besser geeignet sein, eine Städtepartnerschaft aufleben zu lassen, als die Einweihung eines Partnerschaftshauses. Die „Darre“ in Königshofen soll ein solches werden und Bürgermeister Klaus Theilig hat am Dienstagabend seine Teilnahme schon verbindlich zugesagt. Weitere Römhilder sind herzlich willkommen.
Auf Partnerschaft hinweisen
Im Gegenzug können die Königshöfer mit einer Einladung zum Keramiksymposium im August nach Römhild rechnen. Und die Unternehmer der Region wollen dafür Sorge tragen, dass am Ortseingangsschild von Römhild künftig auch eine Tafel auf die Partnerschaft mit Bad Königshofen im Fränkischen hinweist.
Es bedurfte einfach nur eines Anstoßes, um die Partnerschaftsbeziehungen zwischen den beiden Städten wieder zu neu beleben. Die Initiative dazu hat der Unternehmerstammtisch Römhild ergriffen. Immerhin sind die beiden Städte schon seit dem 5. Januar 1991 urkundlich verbrieft Partnerstädte, was aber in den letzten Jahren kaum noch zu spüren war. So wurde auch das Jubiläum nicht wahrgenommen.
Zwar haben einige Vereine und auch die Feuerwehr den Kontakt nie abreißen lassen, auf kommunalpolitischer Ebene war aber Funkstille. Das und ein Beitrag in der „Mainpost“, dass Römhild und Bad Königshofen wohl bestenfalls Nachbarn, aber kaum richtige Partner seien, haben Steffen Würstl und Daniel Hinske vom Unternehmerstammtisch Römhild keine Ruhe gelassen. „In dieser Verbindung steckt so viel Potenzial, das nicht genutzt wird“, waren sich die beiden jungen Unternehmer mit vielen anderen „Stammtischlern“ einig und luden kurzentschlossen Thomas Helbling, den Bürgermeister von Bad Königshofen, sowie Stadträte der Partnerstadt und Vertreter des Werberings nach Römhild ein. Sie baten natürlich auch Bürgermeister Klaus Theilig, Römhilder Stadträte und einige Unternehmer zu dem Treffen, das am Dienstagabend im Hotel „Zum Hirsch“ stattfand. Dabei ging es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um den Blick in die Zukunft.
Thomas Helbling, seit drei Jahren Bürgermeister von Bad Königshofen, war mit den Stadträten Jörg Fliegaus und Helmut Zehner sowie der Chefin des Werberings Königshofen, Carmen Lang, nach Römhild gekommen. Römhilds Bürgermeister Klaus Theilig folgte der Einladung der Unternehmer ebenso wie Stadträte der KIR, der Linken und der SPD im Stadtrat.
Nicht zu den Aktenlegen
Einig war man sich schnell darin, dass die vor 20 Jahren euphorisch begründete Partnerschaft nicht sang- und klanglos zu den Akten gelegt werden darf. Ihm liege viel an den Kontakten nach Römhild, so Bürgermeister Helbling. Und er wolle „Römhilder Adressen mitnehmen und in Königshofen verteilen“. Stadtrat Jörg Flieger erinnerte sich noch an das erste Treffen mit den Römhildern im Spartenheim und die Thüringer Klöße. Auch dass der Römhilder Trompeter Wolfgang Cariton schon den Turmbläsern in Königshofen ausgeholfen hat, ist ihm in bester Erinnerung geblieben. Und Stadtrat Helmut Zehner ist durch seine Landtechnik-Firma immer viel auch im Grabfeld rings um Römhild unterwegs gewesen und weiß Land und Leute hier zu schätzen. Carmen Lang sieht Sinn darin, gegenseitig aufeinander aufmerksam zumachen. Steffen Würstl und Daniel Hinske hatten eingangs klar gemacht, dass es ihnen einfach darum gehe, den Dialog zu suchen, Synergieeffekte zu finden. Auch Markus Weingarten und Rolf Prediger vom Unternehmerstammtisch sehen das so. Die gegenseitige Einladung zu Veranstaltungen wäre da ein wichtiger Schritt. Aber auch das Schild „Partnerstadt von Bad Königshofen“, das die Römhilder Unternehmen für den Stadteingang finanzieren wollen, ist ein solches Zeichen ach außen hin. Die Römhilder Internet-Seite könnte einen Link zur Partnerstadt Königshofen bekommen, war ein weiteres Ergebnis der Gesprächsrunde im „Hirsch“. Steffen Würstl und Daniel Hinske sahen sich am Ende des Abends bestätigt: Es muss nur einer die Initiative ergreifen. Und wenn es die Politik nicht selbst ist, dann Unternehmer, denen die Region am Herzen liegt. Nach anderthalb Stunden gab es schon jede Menge gemeinsame Gesprächsthemen in der geselligen Römhilder-Königshofer Runde vom Trinkwasser über Gemeindegebietsstrukturen bis zur Kinderkrippe.