Mellrichstadt hat nun seine Drogerie. Und die setzt sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft ein – die Kinder. Mellrichstadt wird davon ganz konkret profitieren. Denn die Rossmann-Drogerie in der Thüringer Straße übergab am vergangenen Mittwoch 1000 Euro an Mellrichstadts dritten Bürgermeister Frank Vetter. Gespendet wurde je ein Euro für die ersten tausend Kunden.
Mit dem Geld sollen Sprachkurse für die Kinder von Asylsuchenden finanziert werden. Die Volkshochschule wird die Kurse durchführen.
Man darf annehmen, dass dieses Geld bitter nötig sein wird und gewiss nicht ausreicht. Aber es stellt doch schon einen stattlichen Betrag dar. Umso dankbarer äußerte sich Frank Vetter, als er in einem symbolischen Akt am Eingang zum Drogeriegroßmarkt die Spende aus der Hand von Rossmann-Mitarbeiterin Marina Eckhardt entgegennahm. Die Stadt freue sich sehr über diese Zuwendung, sagte Vetter, denn „Geld in Kinder und Jugendliche zu investieren, bedeutet, Zukunft zu schaffen“.
Laut Eckhardt überreicht die Firma Rossmann immer eine Spende an die jeweilige Stadt, wenn sie eine neue Filiale eröffnet. Dahinter stehe Dirk Rossmann, der Gründer und Geschäftsführer der Drogeriekette: Er engagiere sich auf vielfältige Weise im sozialen Bereich, und den Kindern gehört dabei seine besondere Aufmerksamkeit, wie sie sagte.
Die Drogerie Rossmann ist darum eine Art Bündnis mit dem Deutschen Kinderhilfswerk eingegangen. In mehr als 1800 Rossmann-Filialen sind rund 11 500 Spendendosen aufgestellt. Und dort kommt jährlich ein stattlicher Betrag zustande: Rund 355 000 Euro waren es im vergangenen Jahr. Kleinvieh macht eben auch Mist, sehr willkommenen für das Deutsche Kinderhilfswerk.
In den Dosen in Mellrichstadt könnten schon ein paar ordentliche Euro schlummern. Denn der Kundenandrang in der ersten Woche war enorm. Marina Eckhardt, Filialleiterin der Rossmann-Drogerie in Ebelsbach, unterstützte die Mellrichstädter Filialleiterin Silvia Fischer gerne in dieser betriebsamen Zeit. Als erfahrene Geschäftsführerin packte sie mit Kollegin Cornelia Graczyk von der Filiale in Blaufelden in den vergangenen Tagen mit an.
Die Erwartungen der Geschäftsleitung haben sich uneingeschränkt erfüllt, freute sie sich, schon bei der „stillen Eröffnung“ am Samstag war der Markt von früh bis abends voller Kunden. Und am Montag, dem offiziellen Eröffnungstag, sei in den Verkaufsgassen kaum noch ein Durchkommen möglich gewesen. Soweit es von den Autokennzeichen ablesbar ist, kommen Eckhardts Beobachtung nach die Kunden auch aus Thüringen, nicht nur aus der näheren Umgebung.
So, wie sich der Geschäftsbetrieb eingespielt hat, ist die ehrgeizige junge Frau jedenfalls sehr zufrieden: „Jeder weiß inzwischen, was er zu tun hat.“ Und der einwöchige Preisnachlass von zehn Prozent auf viele Artikel aus dem Drogerie-Sortiment gehöre ebenfalls zu den Geschäftsgepflogenheiten bei der Eröffnung einer neuen Rossmann-Filiale.