Die alte Rundbogenbrücke über den Elsbach mitten in Wechterswinkel könnte bestimmt viele Geschichten erzählen. Sie wurde um 1794 erbaut, hat Kriege, Schneeschmelzen und mächtige Hochwasser relativ schadlos überstanden. Schwerlastverkehr und sogar Panzer sind über sie hinweggerollt, als Wechterswinkel noch keine Umgehung hatte und der gesamte Verkehr aus der und in die obere Rhön über die Staatsstraße mitten durch den Ort und über die Klosterstraße gerollt ist.
Doch der Zahn der Zeit hat inzwischen kräftig an ihr genagt. An einer umfassenden Sanierung wird man nicht herumkommen. Der Bauausschuss hat sich unlängst ein Bild von der Situation gemacht. Dabei bereitet vor allem der starke Pflanzenbewuchs zwischen der Asphaltierung und den beiden Brückenbrüstungen Sorgen. „Dort dringt Feuchtigkeit ins Brückenbauwerk ein und schädigt es“, stellten die Fachleute fest und schlugen vor, genau dort anzusetzen.
Vor 20 Jahren zurückgestellt
Bereits 1998 hatte der Städtebauplaner Dag Schröder darauf hingewiesen, dass das Regenwasser relativ ungeregelt abfließt, an den Brüstungsmauern in Pfützen steht und durch die Risse der Asphaltdeckschicht in die Scheitel der Brückenbögen sickert. Damals hatten die Verantwortlichen der Gemeinde eine auf 400000 Mark veranschlagte Brückensanierung als zu kostspielig und auch als nicht vordringlich eingestuft und zurückgestellt.
Doch nun muss nach Ansicht von Bürgermeister Tobias Seufert und der Ausschussmitglieder gehandelt werden. Zunächst sollte der Bauhof den Bewuchs entfernen und auch die Verlandungen im Bachbett beseitigen sowie das Bachbett freiräumen. Daneben sollte man, so der Vorschlag des Ausschusses, fachlichen Rat von der Flussmeisterstelle und den Experten des Bad Kissinger Wasserwirtschaftsamtes holen.
Auf der Suche nach Fördergeldern
Schließlich sollte man sich an das Ingenieurbüro Federlein wenden, das die letzten Brückenprüfungen durchgeführt hat, um von dort Tipps zu erhalten. Und nicht zuletzt muss die Verwaltung nach einem Fördertopf für eine Brückensanierung suchen. Ein gewichtiges Wort wird auch der Denkmalschutz mitsprechen. Schließlich steht die Brücke unter Denkmalschutz.
Welche Schritte letztlich unternommen werden, darüber hat nun der Gemeinderat zu befinden.