Nach langer schwerer Krankheit starb am 1. Mai im Alter von 77 Jahren in München der Verleger, Journalist und Drucker Ruthard Schunk, der über Jahrzehnte in Bad Königshofen die Schunk Druck und Verlags GmbH führte und die Heimatzeitung „Bote vom Grabfeld“ herausbrachte.
Mitte 2000 zog sich Ruthard Schunk als Verleger der Tageszeitung zurück, übergab die Druckerei an seinen Sohn Martin und machte mit seiner Frau Christa die bayerische Landeshauptstadt München zu seinem Lebensmittelpunkt. Nachfolgezeitung wurde die Main-Post – Die Zeitung im Grabfeld.
Geboren wurde Ruthard Schunk am 18. Mai 1936 als zweites Kind von Margarethe und Rudolf Schunk, der im Jahr 1938 die ehemalige Druckerei Mangold in der Hindenburgstraße gekauft hatte. Er wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern Harald und Rainer in Königshofen auf und erlernte nach der Schulzeit drei Jahre lang den Beruf des Schriftsetzers bei der Main-Post in Würzburg.
In Basel gearbeitet
1953 ging er nach Basel zu den Baseler Nachrichten, um dort ein paar Jahre lang als Schriftsetzergeselle zu arbeiten. Anschließend machte er noch eine Druckerlehre und erwarb durch die doppelte Ausbildung den so genannten „Schweizer Degen“. 1957 starb sein Vater Rudolf Schunk. Ruthard Schunk musste sofort nach Hause kommen und übernahm im Alter von 21 Jahren mit seinem Bruder Harald die Druckerei und die Tageszeitung „Bote vom Grabfeld“. Um die Firma führen zu können, brauchte er allerdings eine Sondergenehmigung der IHK, da die erforderlichen Gesellenjahre für den Erwerb des Schriftsetzermeisters aufgrund seiner Jugend fehlten. Zwei Jahre lang besuchte er jeden Samstag die Meisterschule in Würzburg und schloss diese mit der Meisterprüfung ab. Die Werktage verbrachte er in der Druckerei, an den Sonn- und Feiertagen arbeitete er für die Zeitung.
1960 heiratete Ruthard Schunk die Königshöferin Christa Schug. Sohn Martin kam 1961 zur Welt, Tochter Claudia 1964. Zu den besonderen Leidenschaften des Verstorbenen gehörte das Fotografieren. Zudem war er lange Jahre stimmstarkes Mitglied im Gesangverein Harmonia.
Ruthard Schunk wird an diesem Mittwoch, 7. Mai, in München beigesetzt. Foto: Schunk