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SUHL/MEININGEN: „Saat des Bösen“: 17-Jährigen grausam gequält

SUHL/MEININGEN

„Saat des Bösen“: 17-Jährigen grausam gequält

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    Haft (Symbolbild)
    Haft (Symbolbild) Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

    Der Kripo in Thüringen ist ein weiterer Schlag gegen die kriminelle Gruppe „Saat des Bösen“ gelungen. Drei Männer dieser Gruppe sitzen seit Mittwoch in U-Haft.

    Nachdem das Landeskriminalamt in den vergangenen Jahren umfangreich gegen die Gruppe, der schwerste Straftaten zugeordnet wurden, ermittelte, standen zum Ende des vergangenen Jahres erneut mehrere Mitglieder der Bande im Fokus der Polizei.

    Jungen Mann an Heizkörper gefesselt und mit Brennbarem überschüttet

    Ausgangspunkt war, dass im Dezember ein 17-jähriger Suhler bei der Polizei ausgesagt hatte, dass er mehrere Wochen in einer Wohnung gefangengehalten wurde. So gab er an, dass er mit Handfesseln an einem Heizkörper gekettet wurde. Zudem sei er von mehreren Männern mit glühenden Zigaretten verbrannt, an unterschiedlichen Körperteilen mit brennbarer Flüssigkeit überschüttet und angezündet sowie mit einem Messer bedroht und verletzt worden, heißt es in einer Mitteilung des Landeskriminalamtes aus Suhl.

    Unter Beoabachtung zum Drogen-Dealen genötigt

    Außerdem sagte er, von zwei Personen mehrfach zu Diebstählen sowie zum Verkauf von Drogen im Suhler Stadtgebiet gezwungen worden zu sein. Dabei sei zumindest einer der Täter jeweils in unmittelbarer Nähe gewesen, so dass der 17-Jährige immer wieder in die Wohnung gezwungen wurde. Hier wurde er regelmäßig festgekettet.

    Aussagen des 17-Jährigen erwiesen sich als schlüssig

    Noch am Tag seiner Schilderungen hatten Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Suhl die Ermittlungen übernommen. Die Aussage des Mannes habe sich bei den Vernehmungen als schlüssig erwiesen, heißt es von der Polizei. Zudem haben rechtsmedizinische Gutachten seiner Verletzungen den Tatablauf bestätigt.

    Die Staatsanwaltschaft Meiningen hatte beim zuständigen Amtsgericht sofort Haftbefehle gegen die 18 und 21 Jahre alten Suhler, die der Gruppierung „Saat des Bösen“ angehören, beantragt.

    Ein Beschuldigter stellte sich selbst

    Am 31. Dezember stellte sich der 18-Jährige selbst der Polizei und gab Vorwürfe zu bekannten weiteren Straftaten zu. Ein Haftrichter hatte sofort die Vollstreckung des Haftbefehls angeordnet.

    Mitte Januar konnten Suhler Kriminalbeamte dann mit Unterstützung von Spezialkräften des Landeskriminalamtes den vom Opfer beschriebenen 21-Jährigen festnehmen. Er hielt sich über mehrere Wochen in einer Wohnung in Suhl versteckt.

    Kripo: Eine nicht unerhebliche Anzahl von Straftaten

    In seiner Vernehmung wollte sich der 21-jährige Suhler nicht zu den Vorwürfen äußern. Die bis dahin vorliegenden Erkenntnisse reichten jedoch, um auch den gegen ihn vorliegenden Haftbefehl zu vollstrecken.

    Doch mit diesem Ermittlungserfolg der Suhler Kriminalpolizei war die Arbeit längst nicht erledigt. Neben den bislang bekannten Straftaten hätten sich Erkenntnisse ergeben zu einer nicht unerheblichen Anzahl von Straftaten, die den beiden Inhaftierten zuzuordnen waren.

    Zudem hätten sich Hinweise auf einen dritten Tatverdächtigen verdichtet. Bei ihm handele es sich um einen 23-jährigen Suhler, der der Polizei in der Vergangenheit als Intensivstraftäter bereits bekannt war und der derselben kriminellen Gruppierung angehörte.

    Haupttäter am Mittwoch festgenommen

    Noch vor seiner Festnahme stand der 23-Jährige im Verdacht, Haupttäter in vielen Fällen zu sein. Er hatte offenbar seine Stellung in der Hierarchie der Bande ausgenutzt, um Bandenmitglieder zu Straftaten zu nötigen. Dabei handelte es sich in aller Regel um Eigentums-, Betäubungsmittel- und Erpressungsdelikte.

    Am vergangenen Mittwoch wurde der 23-Jährige in Dillstädt von Spezialkräften des Landeskriminalamtes und Beamte der Kripo Suhl festgenommen. Alle drei Männer sitzen jetzt in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten des Freistaates Thüringen ein.

    Das Verfahren werde nun in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Meiningen weitergeführt. Eine weitere Ermittlungsgruppe innerhalb der Kriminalpolizei wurde gebildet.

    Weitere fünf Mitglieder der „Saat des Bösen“ im Visier der Kripo

    Im Verdacht stehen mindestens fünf weitere Personen, die bei der Begehung der angezeigten Straftaten in unterschiedlicher Weise beteiligt waren. Zum Teil stellten sie ihre Wohnung als Versteck zur Verfügung, informierten die Täter oder leisteten weitere Hilfe.

    Es werde weiterhin in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Meiningen intensiv rund um die Gruppierung „Saat des Bösen“ ermittelt, heißt es abschließend von der Polizei in Thüringen.

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