Die ehemalige Schule von Unterwaldbehrungen hat die Gemeinde Bastheim in den vergangenen Monaten saniert und prächtig herausgeputzt. Zusammen mit der Sankt-Laurentius-Kirche, der benachbarten Dorfwirtschaft und dem neugestalteten Dorfplatz bildet sie einen prächtigen Ortsmittelpunkt und einen echten Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Überhaupt ist das hübsche, als typisches Haufendorf angelegte Dorfzentrum allemal einen Besuch wert. Der gesamte Innerort von Unterwaldbehrungen steht wie auch die alte Schule als Ensemble unter Denkmalschutz.
Der Kern des ehemaligen Schulgebäudes ist auf das 18. Jahrhundert zu datieren, während diverse Anbauten wahrscheinlich erst im 20. Jahrhundert entstanden sind. Bei der ehemaligen Schule handelt es sich um einen langgestreckten zweiteiligen Satteldachbau, der mit seinem markanten Fachwerk, den interessanten Kaminköpfen und Dachreitern und dem kleinteiligen Vorbau die Blicke des Betrachters auf sich zieht.
Ursprünglich 125 000 Euro veranschlagt
Und es herrscht Leben in dem Gebäude. Der örtliche Musikverein, die Kolpingkapelle und die Dorfjugend bevölkern die alte Schule. Die Musiker mit ihrem Proberaum das Erdgeschoss, der Nachwuchs das Dachgeschoss. Vor einigen Jahren kam man auf die Idee, mit finanzieller Hilfe durch das Kommunale Investitionsprogramm (KIP), das ortsbildprägende Gebäude energetisch zu sanieren. Im Wesentlichen sollten dabei das Dach gedämmt, die Biberschwanz-Dacheindeckung erneuert und einige schadhafte Gefache des Fachwerks neu ausgemauert und verputzt werden. Die Kosten dafür waren auf 125 000 Euro veranschlagt worden.
Schon damals hatte Architekt Dominik Wukowojac (Mellrichstadt) allerdings darauf hingewiesen, dass angesichts des Alters auch noch erhebliche Baumängel an Holzfachwerk lauern. Und so kam es dann auch. Im holzschutztechnischen Gutachten eines Fachbüros wurden zahlreiche Schäden aufgelistet, die letztlich dazu führten, dass der Bastheimer Gemeinderat eine Generalsanierung des alten Gebäudes in Auftrag gab. So wurden nicht nur das Dach neu gedeckt, eine neue Holzpellets-Heizung eingebaut und zahlreiche Schadstellen des Holzfachwerks und Gebälks ausgebessert, sondern auch das Innere des Gebäudes saniert.
Finanzielle Unterstützung von vielen Seiten
Von vielen Seiten ist dabei finanzielle Unterstützung für das Halbe-Million-Euro-Projekt geflossen. Sowohl der Freistaat Bayern über das KIP, über das Dorferneuerungsprogramm und den staatlichen Denkmalschutz wie auch Bezirk und Landkreis haben mitgeholfen, das Schmuckstück im Fachwerk-Stil zu erhalten.
Gerne würden Bürgermeister Tobias Seufert und der Gemeinderat, die sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung sind, das Gebäude einmal bei einem "Tag der offenen Tür" der Öffentlichkeit präsentieren und es zur Nutzung übergeben. Noch lässt es allerdings die Pandemielage nicht zu. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.