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Haselbach: Sanierung des Haselbacher Bades möglichst lange hinausziehen

Haselbach

Sanierung des Haselbacher Bades möglichst lange hinausziehen

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    Viele Schwimmer freuen sich, wenn das Hallenbad in Haselbach diesen Dienstag wieder den Betrieb aufnimmt. 
    Viele Schwimmer freuen sich, wenn das Hallenbad in Haselbach diesen Dienstag wieder den Betrieb aufnimmt.  Foto: Thomas PFeuffer

    Winfried Homeier geht gerne schwimmen. Wenn ab diesen Dienstag das Haselbacher Hallenbad nach zweieinhalb Monaten Sommerpause öffnet, wird er sicherlich wieder regelmäßig hier zu Gast sein. Aber der Bischofsheimer schwimmt nicht nur. Er sorgte auch dafür, dass die anderen Schwimmbadbesucher wieder eine Verschönerung bewundern können. Wie in den vergangenen Jahren auch hat Homeier nicht nur eine Idee entwickelt, wie das Bad attraktiver gestaltet werden kann. Er hat sie auch mit Wolfgang Gundelach, dem früheren Bademeister, der sich noch heute unermüdlich um die Schwimmhalle kümmert, umgesetzt. Und vor allem, Homeier hat das ganze Projekt auch bezahlt.

    Leuchtende Wassereffekte

    War es vor zwei Jahren das große Wandbild mit einer Unterwasserlandschaft und im vergangenen Jahr Malereien von springenden Delphinen, bunten Fischen und Unterwasser-Lebewesen an der Längswand, ziert seit wenigen Tagen ein dunkelblau umrahmter Schwarm von Edelstahl-Fischen die Wand des Bades. Es dauerte auch heuer einige Monate, bis die Idee des Sponsors umgesetzt werden konnte. Die Wand musste gestrichen, die Rohre für die Umrahmung besorgt und gebogen werden, und es musste eine Firma gesucht werden, die die Fische produzierte. Schließlich wurde nach einigen Problemen ein Projektor angebracht, der während der Badezeiten das Kunstwerk mit leuchtenden Wassereffekten aufhellt und vervollständigt.

    Winfried Homeier (von links) und Wolfgang Gundelach freuen sich nicht nur über das von ihnen geschaffene Wandbild, sondern auch über die Flasche Wein und die Essenseinladung die ihnen Bürgermeister Georg Seiffert zum Dank überbrachte.
    Winfried Homeier (von links) und Wolfgang Gundelach freuen sich nicht nur über das von ihnen geschaffene Wandbild, sondern auch über die Flasche Wein und die Essenseinladung die ihnen Bürgermeister Georg Seiffert zum Dank überbrachte. Foto: Thömas Pfeuffer

    "Wir sind überzeugte Schwimmbadbesucher", erläutert Homeier seine Motivation, wobei er seine Frau Christine miteinbezieht. Es gehe nicht nur um die Verschönerung und die höhere Attraktivität des Bades, sondern auch darum, einen kleinen Beitrag zu leisten, dass es noch möglichst lange erhalten bleibt.  Diesem Wunsch können sich Wolfgang Gundelach und Bürgermeister Georg Seiffert nur anschließen. Der ist anlässlich der Fertigstellung des Kunstwerks in das Bad gekommen, um sich bei den beiden Helfern mit je einer Flasche Wein und der Einladung zu einer Brotzeit  zu bedanken. Die Stadt sei "wahnsinnig dankbar" für das Engagement, die Zeit und das Geld, das die Helfer fürs Schwimmbad aufbringen. 

    Wildflecken und Gersfeld zu

    Und es gebe viele Freunde des Bades, die sich dafür einsetzen, es möglichst lange zu erhalten, so Seiffert weiter. Es gebe weitere Sponsoren, die zweckgebunden für Anschaffungen im Bad spendeten.  Und das Bad werde gut angenommen. Rund 12 000 Badegäste kämen pro Jahr in die Haselbacher Einrichtung. Nicht nur Touristen und Urlaubsgäste, auch zahlreiche Einheimische und gerade junge Familien nutzen die Möglichkeit hier zu schwimmen oder das Schwimmen zu lernen. Dabei ist der Einzugsbereich jetzt auch noch gewachsen, seit die Bäder im benachbarten Wildflecken und im nahen Gersfeld geschlossen haben.

    Dass aber alles Engagement und die guten Besucherzahlen nicht ausreichen, die Kosten für den laufenden Betrieb oder gar eine Sanierung zu tragen, ist für den Bürgermeister offensichtlich. Auch, dass das Thema Sanierung kein einfaches in Bischofsheim ist. Natürlich will er das Bad erhalten. Doch es ist inzwischen 47 Jahre alt, weiß Wolfgang Gundelach als "Mann der ersten Stunde". Von Jahr zu Jahr gehe mehr kaputt. Entsprechend fallen immer irgendwelche Reparaturen an. In diesem Sommer musste eine große Umwälzpumpe ausgewechselt werden, der Austausch einer Türe stehe noch an.

    Kleinere Bauabschnitte

    Weiter gibt es Handlungsbedarf bei Lüftung, Wasserversorgung oder den Duschen und Toiletten. Momentan versuche man, mit kleineren Investitionen von Jahr zu Jahr zu kommen. Aber auch dem Bürgermeister ist klar, dass irgendwann eine große Sanierung ansteht. Und dann stellt sich die Frage, ob die Stadt das finanzieren kann. So hofft er, dass es bis dahin noch eine Weile dauert. Inzwischen ist die Stadt aber nicht untätig. Man lote derzeit die verschiedenen Fördermöglichkeiten aus, auch ein Planer hat sich schon mit der Sanierung beschäftigt. Das Projekt ist nicht ganz einfach. Denn bekanntlich ist das Hallenbad in Haselbach in einen Gebäudekomplex eingebunden. Das frühere Gasthaus Lindenbrunnen, die Kegelbahn, die Bücherei und anderes sind auch noch in dem Gebäude zu finden.

    Letztlich, so Seifferts ganz grobe Schätzung, würde eine Sanierung Bischofsheim - auch nach Abzug der Förderungen - vielleicht vier oder fünf Millionen Euro kosten. Ein Betrag, den die Stadt nur schwer stemmen kann. Derzeit werde deshalb darüber nachgedacht, ob es technisch und von der Förderung her möglich ist, die Sanierung über kleinere Bauabschnitte abzuwickeln. Allerdings gebe es Signale, dass dieser Plan so nicht umsetzbar ist.

    Falls es eines Tages soweit kommt, dass die Stadt über eine Sanierung befinden muss, steht eine schwere Entscheidung an. Allerdings hofft er, dass bis dahin noch möglichst viel Zeit vergeht und das Schwimmbad den Betrieb aufrecht erhält. Den Bedarf sehen alle Beteiligten als gegeben. Schulen nutzen das Bad für den Unterricht ebenso wie die Bundeswehr, das Babyschwimmen ist gut nachgefragt, ständig laufen Schwimmkurse für Kinder, für die Älteren werden verschiedene Aqua-Kurse angeboten. Und die vielen, die wie Winfried Homeier einfach nur schwimmen wollen. 

    Die Öffnungszeiten des Haselbacher Hallenbads: dienstags bis freitags (außer an Feiertagen) von 16 bis 21 Uhr; samstags (außer an Feiertagen) von 13 bis 20 Uhr; an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Montags ist Ruhetag.

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