(st) Eine Ausstellung über „Staatssicherheit und Schule in der DDR“ wurde an der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule Bad Neustadt eröffnete. Die Exponate stammen von der Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatsicherheitsdienste der ehemaligen DDR (BSTU), Außenstelle Erfurt.
Den Eröffnungsvortrag hielt Petra Saar, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Behörde. Sie informierte die Schüler der 12. und 13. Klassen über den Aufbau und die Wirkungsweise der Staatssicherheit. Dabei betonte Saar, dass das MfS (Ministerium für Staatssicherheit) kein „Staat im Staate“, also kein Apparat war, der sich selber Aufgaben und Ziele setzte, sondern das Machtinstrument der SED, und sich als „Schild und Schwert“ der Partei verstand.
Neben der allgemeinen Tätigkeit als Geheimdienst der DDR galt das unter anderem sowohl für die Postkontrolle, das verdeckte Fotografieren als auch die Überwachung verdächtiger Personen durch Einbau von Wanzen in die Privatwohnungen.
Die Ausstellung dokumentiert aufschlussreich, wie Jugendliche in die Fänge des MfS gerieten und ihre Mitschüler sowie Lehrer ausspionierten. Einige Ausstellungstafeln berichten sehr plastisch über das Schicksal unangepasster Jugendlicher im Blickwinkel von SED und Stasi. Abschließend verwies die Referentin auf das Ende 1991 verabschiedete besondere Augenmerk des MfS: der Beobachtung der eigenen Bevölkerung.
Anschaulich legte die Referentin das vielfältige Instrumentarium der Stasi dar und erläuterte in diesem Zusammenhang das Stasi-Unterlagengesetz, welches nicht nur die sorgfältige Archivierung der Akten, sondern auch die Rehabilitierung und Entschädigung betroffener Opfer sowie die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik und den öffentlichen Zugang zu Ausstellungen ermöglicht.
Die Ausstellung steht der Schule noch bis zum 25. April zur Verfügung.