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BAD BRÜCKENAU: Schlagzeilen nur auf Wunsch des Patienten

BAD BRÜCKENAU

Schlagzeilen nur auf Wunsch des Patienten

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    Benjamin Tewaag, MTV-Moderator und Sohn der Schauspielerin Uschi Glas, ist der erste prominente Patient der „My-Way-Betty-Ford-Klinik“, der nach einer Entziehungskur im Staatsbad an die Öffentlichkeit ging.
    Benjamin Tewaag, MTV-Moderator und Sohn der Schauspielerin Uschi Glas, ist der erste prominente Patient der „My-Way-Betty-Ford-Klinik“, der nach einer Entziehungskur im Staatsbad an die Öffentlichkeit ging. Foto: FOTO MTV

    Nach seinem knapp einmonatigen Klinik-Aufenthalt im Staatsbad fühlt sich der Sohn der bekannten Schauspielerin Uschi Glas wieder auf dem richtigen Weg. Mit einem im Juni gestarteten Versuch, weitgehend selbstständig mit psychologischer Hilfe von Kokain und Alkohol loszukommen, war Tewaag gescheitert. „Zum Jahreswechsel war ich wieder im alten Rhythmus“ zitiert ihn die Bild–Zeitung, „da habe ich mich einweisen lassen.“ Nicht einmal seine Mutter habe vom Aufenthalt in Bad Brückenau gewusst.

    Sieben Tage in der Woche habe er vergangenes Jahr gefeiert, war 300 Tage auf Tour mit seiner Band Ultima ratio regis. Nach einer Stunde mit der Band fühlte er sich körperlich am Ende. „Ich schoss mich komplett weg, trank. Ich schlief zuletzt so lange, dass ich die Sonne nicht mehr gesehen habe“, erklärte er den Journalisten.

    Die Therapie war nicht ganz ein fach. „Ich hatte ein Gefühl der Unruhe, war zappelig, fahrig. Mir fehlte etwas“, fasst er die Anfangszeit zusammen. „Ich habe wieder Spaß an Dingen, die ich früher schon gemacht habe“, beschreibt Tewaag hingegen den Erfolg des Aufenthaltes. Sport, Musik oder das Zwitschern eines Vogels: „Ich bin überglücklich jetzt.“

    Nicht unzufrieden ist auch Klinik-Geschäftsführer Kampz mit dem Therapie-Erfolg, aber auch mit dem Echo über den Artikel. Diskretion und solche Schlagzeilen seien schließlich kein Widerspruch. Immerhin sei Tewaag selbst an die Presse gegangen, um zu zeigen, dass der Kampf gegen Drogen nicht aussichtslos sein muss.

    Dass solche Erfahrungsberichte neue Patienten bringen, ist für die Klinik kein Nachteil. „Wir sind ganz zufrieden“, fasst Kampz das erste Jahr der im vergangenen Februar eröffneten Klinik zusammen. Sie ist mit 21 Therapie-Betten ausgestattet. Der Kampf gegen die Drogen ist nach 28 Tagen Intensiv-Therapie noch nicht unbedingt gewonnen. Wie Tewaag begeben sich viele der Patienten anschließend noch in ambulante Nachsorge an ihren Heimatorten. Dazu hat die Betty-Ford-Klinik 800 Kooperationspartner.

    Dass Ben Tewaag mit seinem Aufenthalt nach Bad Brückenau einen ganz wichtigen Schritt seines Lebens gegangen ist, zeigt ein Nebensatz im Bild-Interview. Vor seiner Behandlung ging es nach seinen Worten oft nicht ohne Alkohol. Zum Abendessen waren es bei ihm am Ende zwei Flaschen Wein. Beim Interview kommt er mit Apfelsaft aus.

    Im Blickpunkt

    Betty-Ford-Klinik

    Die Betty-Ford-Klinik ist nach der Frau des früheren US-Präsidenten benannt. Unter dem gleichen Namen gibt es auch in Kalifornien eine Klinik, die Suchtkranken aus ihrer Alkohol-, Medikamenten- oder Rauschgiftabhängigkeit hilft. Träger der privaten Suchtklinik ist eine Gesellschaft mit neun Gesellschaftern. In der Klinik arbeiten fünf Ärzte, drei Fachtherapeuten/Psychologen, fünf Krankenpfleger und zwei Arzthelferinnen.

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