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MELLRICHSTADT: Schlammbad beim Rasentraktorenrennen

MELLRICHSTADT

Schlammbad beim Rasentraktorenrennen

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    Wie ein Kunstgebilde spritzt der Schlamm bei der rasanten Fahrt nach oben. Das Matschloch war die Attraktion beim Mellerschter Rasentraktorrennen am Samstag.
    Wie ein Kunstgebilde spritzt der Schlamm bei der rasanten Fahrt nach oben. Das Matschloch war die Attraktion beim Mellerschter Rasentraktorrennen am Samstag. Foto: Fotos: Tobias Griebel

    Viel Staub wurde aufgewirbelt, der Schlamm spritzte in alle Richtungen, aber das gab dem Ganzen erst den richtigen Kick. Beim zwölften Rasentraktorrennen des Mellerschter Räumle war am Samstagnachmittag Superstimmung angesagt.

    Mehr als 1000 Zuschauer verfolgten laut Schätzung des Veranstalters das Spektakel im Sonnenland. Am Ende konnten die Fahrer des Räumle-Trucks 1 ihren Titel verteidigen. Zwei Frauen wagten sich auch auf die Piste und kamen von oben bis unten mit Matsch bespritzt, aber glücklich, ins Ziel.

    Für Stefan und Florian Rieß war es das erste Mal. Die beiden jungen Männer hatten sich entschieden, die Fahnen des Stadtteils Sondheim/Grabfeld hochzuhalten. Eigentlich wollten die Brüder schon im vergangenen Jahr beim Rennen mitmachen: Der Traktor war bereits gekauft, aber die Technik war noch nicht für die Jungfernfahrt bereit. Zu siebt haben die Männer am Rennflitzer geschraubt, zumeist abends, wie Stefan Rieß sagt. Lange und lustige Abende.

    Die Probefahrt für dieses Jahr absolvierte das Team lässig. Eine Runde durfte auf der mehrere hundert Meter langen Strecke gefahren werden, um die Piste kennenzulernen. Selbst für die Erfahrenen war heuer der Streckenverlauf neu, denn zwischen zwei bekannte Kurven wurde noch ein Teilstück eingebaut. Fahrer Stefan Rieß und Beifahrer Florian hatten die Startnummer zehn fürs Qualifying gezogen. „Das ist ganz gut, weil da das Matschloch hoffentlich schon ein bisschen ausgefahren ist“, mutmaßte Stefan lachend.

    Das Schlammloch war heuer mit extra viel Wasser befüllt worden, wie es schien. Fahrer und Beifahrer verwandelten sich mit jeder Runde zunehmend in Matschmänner – und natürlich waren auch die Ladys bald von oben bis unten mit Matsch besudelt. Tina und Linda Hartmann aus Stockheim avancierten schnell zu Publikumslieblingen – immerhin traten sie mit einer technisch unterlegenen Maschine mit lediglich 13 PS gegen mehr als doppelt so starke Rasentraktoren an und schlugen sich mehr als wacker. Von zehn Teilnehmern belegten sie am Ende den achten Platz. Die Teilnahme am Gaudi-Rennen ging auf die Initiative ihres Vaters Martin zurück. „Es war Papas langjähriger Traum, dass wir einmal mitmachen“, sagte Tina Hartmann. „Und wir waren von der Idee natürlich auch begeistert“, fügte sie aufgenzwinkernd hinzu.

    Nach der ersten Runde des Qualifyings folgte das Gaudi-Spiel, bei dem in diesem Jahr ein Teilnehmer zehnmal durch einen Hula-Hoop-Reifen klettern musste. Die Zuschauer auf dem Grashügel zählten lautstark mit. Der Partner las indes einen lustigen Spruch vor, der ihm vor die Nase gehalten wurde. Geschafft? Dann hieß es wieder Aufsatteln und weiter zur zweiten Runde im Qualifying.

    Die Strecke mit einen leichten Anstieg und einem kleinen Gefälle beinhaltete mehrere Kurven, eine davon gewässert, also auch schlammig. Der Rest der Strecke war trocken, es staubte gewaltig. Die Dreckkruste bei den Fahrern wurde Schicht für Schicht dicker. Doch Saubermachen lohnte nicht in der kurzen Pause vor dem Rennen. Es galt, Kräfte zu sparen vor der großen Show.

    Bürgermeister Eberhard Streit machte einen Abstecher ins Fahrerlager und feuerte die Akteure an. 2014 hatte er selbst zusammen mit seinem Stellvertreter ein paar Ehrenrunden gedreht. „Es ist Höllenarbeit“, erinnerte er sich.

    Als die Mannschaften in der Startaufstellung zum 20-minütigen Rennen vorfuhren, wurde es laut auf den Rängen um die Wiese von Organisator Jochen Stäblein. Die Teams gaben Gas, sausten mit Karacho durch das Wasserloch und besudelten sich und ihre Traktoren Runde für Runde mit noch mehr Schlamm – angefeuert von den jubelnden Fans. 20 Minuten liefen die Motoren heiß. Für manche zu heiß. Andere prallten an die Strohballen, die zur Streckenbegrenzung dienten, oder fuhren in Reifenstapel. Action mit jeder Menge lustigen Szenen. Ein Heidenspaß.

    18 Runden hatten Marcel Trost und Sven Volkheimer vom Team Räumle 1 die Nase vorn – zum zweiten Mal in Folge. Platz zwei belegte das WNS Racing Team mit Marco Klüber und Matthias Geis, gefolgt von LKW Racing mit Josef Trost und Willibald Hoch aus Eußenhausen. Jubel und Sektdusche der drei besten Teams sind an diesem Montag in der Abendschau im Bayerischen Fernsehen zu sehen – Rennbericht inklusive.

    Das Team aus Sondheim/Grabfeld kam ebenfalls ins Ziel, hatte aber keine Chancen, vorne mitzumischen. Die Brüder wollen im nächsten Jahr einen neuen Versuch wagen.

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