(sw) Der Automobilzulieferer Plastal in Sterbfritz (Gemeinde Sinntal, Hessen) steht kurz vor dem Aus, informierte die Gewerkschaft IG Bauen, Chemie, Energie (IG BCE) auf einer Veranstaltung in der örtlichen Mehrzweckhalle. Von der Schließung des Werkes mit 310 Beschäftigten sind Arbeitsplätze im Sinngrund betroffen.
Der Betriebsrat will laut Vorsitzendem Gebhard Weikinger (Obersinn) um den Erhalt des Werkes kämpfen. „Bis 1. Januar nächsten Jahres sollen 90 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen und bis Juni geht die Beschäftigung gegen Null“, meinte Weikinger.
Die Plastal GmbH, eine Tochtergesellschaft der schwedischen Plastal Holding AB (Mölndal) meldete im März Insolvenz an. Siegfried Beck, Insolvenzverwalter aus Nürnberg, sah laut Bericht der Fuldaer Zeitung für die deutsche Plastal „die Möglichkeit zu einer Veränderung und Neuordnung der Eigentümerstruktur“. In Deutschland beschäftigt Plastal 2200 Mitarbeiter. Gefertigt wird in Weißenburg (Geschäftsleitung), Essen, Pappenheim, Büddenstedt, Renningen und Sterbfritz.
Über ein Treffen zwischen Beck und der Belegschaft in Sterbfritz, berichtete die Fuldaer Zeitung, es werde eine Gesamtlösung angestrebt, die den Standort Sterbfritz einschließe. Es werde nach einem Investor gesucht, der alle sechs Standorte übernehme. Finde sich keiner, werde man unverzüglich an einer Einzel- oder Stand-Alone-Lösung arbeiten, die den Standort Sterbfritz erhalte.
Sinntals Bürgermeister Ulrich dagegen: „Es lässt vieles darauf schließen, dass man künftig nur noch mit vier der bisher sechs Standorte in Deutschland plant. Sterbfritz ist demnach eines der beiden von der Schließung bedrohten Werke.“