In Schmalwasser gab es schon seit Gründung des Dorfes eine Reihe von Brunnen entlang der Dorfstraße. Das hat sich bis heute nicht geändert. Im Zuge der derzeit laufenden Sanierung der Salzforststraße werden die Brunnenstandorte neu gestaltet und zu kleinen Highlights im Straßenverlauf ausgebaut.
Aber auch in der Talstraße, der Fortsetzung der Salzforststraße gab es schon immer einen Brunnen. Heute steht er nicht mehr direkt an der Straße, sondern ein Stück zurück gesetzt neben dem Grundstück von Roman Fuchs. Im Zuge des Straßenausbaus um 1946 wechselte der Brunnen seinen Standort. Gespeist wird er aus einer gefassten Quelle, die mitten im Ort entspringt.
Holztrog für die Kühe
In früherer Zeit war es ein großer Steintrog, in späteren Jahren ein Holztrog, an dem Kühe getränkt und Rüben gewaschen wurden. Wiltrud Fuchs kann sich noch gut erinnern, dass es keinen Abfluss gab. Das Brunnenwasser floss einfach die Talstraße entlang.

Alle paar Jahre wurde der Holztrog undicht und musste erneuert werden. Ihr Vater Lorenz Holzheimer war hierfür lange Jahre zuständig. Roman Fuchs hat den Brunnen nun modernisiert. Entstanden ist ein Edelstahlbrunnen mit schmiedeeisernen Verzierungen. Vom alten Holzbrunnen konnte das Holzmännchen erhalten werden, es fand auf dem neuen Brunnen eine neue Verwendung. „Bacchus-Brunnen“ nennt ihn Roman Fuchs, hat er doch Weinreben als Verzierung angebracht. Josef Endres hat Fuchs beim Aufstellen des Brunnens, beim Streichen und Montieren der Bretter geholfen.
Auch wenn der Brunnen eigentlich auf Privatgrund steht, ist er doch für die Öffentlichkeit zugänglich. Roman Fuchs hat eine Ruhebank aufgestellt, die von Einheimischen und Gästen gerne genutzt wird. Auch Kinder freuen sich über den Brunnen und spielen an warmen Tagen oft am Wasser, läuft doch auch der Mühlbach direkt vorbei.
Leider ist in Vergessenheit geraten, wo der alte Steintrog hingekommen ist. Vielleicht war er kaputt und wurde zerstört, mutmaßt Fuchs. Aus dem Bildarchiv von Günter Metz (Kilianshof) konnte Roman Fuchs alte Fotos vom Brunnen bekommen.
Kunstvolle Schmiedearbeiten
Roman Fuchs ist gelernter Landmaschinenschlosser. Schon in der Ausbildung in einer Schmiede in Unsleben lernte er die Grundlagen der Schmiedekunst. Später wurde das Schmieden zum Hobby. Wie es der Zufall will, heiratete er seine Wiltrud und zog nach Schmalwasser. Ihr Elternhaus war die alte Schmiede von Schmalwasser. „Mein Großvater war Schmied“, berichtete Wiltrud Fuchs. Über viele Jahre erstellte Roman Fuchs kunstvolle Schmiedearbeiten, Geländer, Türen, Fensterverzierungen und auch Möbel. Die Freude an diesem Kunsthandwerk hat in all den Jahren nicht nachgelassen. In seiner eigenen Werkstatt hat er schon so einiges geschaffen, der neue Brunnen ist hier ebenfalls entstanden.