Eine besondere Überraschung hatten sich die Feuerwehrkameraden für Kreisbrandmeister Martin Tuchlinski ausgedacht: Sie ernannten ihn während ihrer Mitgliederversammlung am Samstagabend aufgrund besonderer Verdienste zum Ehrenkommandanten.
Tuchlinski war von 1999 bis 2011 Kommandant der Saaler Feuerwehr und hat dort 25 Jahre lang aktiven Dienst geleistet. Der amtierende Kommandant Daniel Menninger überreichte einen Krug und eine Urkunde.
Relativ ruhiges Jahr
65 Mitglieder zählt der Feuerwehrverein zurzeit, davon sind 26 aktive Feuerwehrleute mit 15 ausgebildeten Atemschutzträgern, fasste Kommandant Menninger in seinem Bericht zusammen. Er blickte auf ein relativ ruhiges Jahr 2014 mit fünf Brandeinsätzen, zwei technischen Hilfeleistungen und einem Fehlalarm zurück. 164 Stunden wurden insgesamt für diese Dienste geleistet.
Wie wichtig die Feuerwehr vor Ort ist, zeigten besonders zwei Einsätze. Beim Frontalzusammenstoß zweier Pkw mussten drei eingeklemmte Insassen durch Entfernen des Autodachs befreit werden. Sie wurden dann jeweils mit dem Rettungshubschrauber in Kliniken gebracht. Der größte Brandeinsatz war im eigenen Ort, als ein Nebengebäude brannte und die benachbarten Häuser vor einem Übergreifen der Flammen geschützt werden mussten. Da in dem Nebengebäude Holz gelagert wurde, musste das mit Hilfe eines Baggers entfernt werden, um die Glutnester löschen zu können. Anschließend hielten die Feuerwehrleute eine Brandwache.
„Wir haben zwischen 2,5 bis sechs Minuten von der Alarmierung bis zum Ausrücken gebraucht“, berichtete der Kommandant stolz. Es wurden außerdem Veranstaltungen abgesichert, Versammlungen und Veranstaltungen außerhalb besucht, ein Erste-Hilfe-Kurs organisiert und eine Leistungsprüfung abgelegt.
Die Feuerwehrjugend hielt einmal im Monat eine Übung ab, sie nahm auch erfolgreich an einem Wissenstest teil. Mit dem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ und einem Handschlag nahm Kommandant Menninger die Jungfeuerwehrleute Felix Umhöfer, Philipp Reichert, Jan Büchner und Christoph Werner in die aktive Feuerwehr auf.
Stellvertretender Bürgermeister Helmut Rittweger und Kreisbrandrat Stefan Schmöger bedankten sich in Grußworten für die stete Einsatzbereitschaft und die Hilfeleistungen. Bezüglich der Einführung des Digitalfunks bat Schmöger um etwas Geduld, die technischen Voraussetzungen in der Leitstelle seien noch nicht soweit.
Bei Alarmierung ignoriert?
Unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ wurde darüber diskutiert, dass unter den Kameraden der Eindruck entstanden sei, die Saaler Feuerwehr würde trotz guter Ausrüstung und kurzem Weg zur Autobahn nicht alarmiert, obwohl sie bei Unfällen oder Fahrzeugbränden auf der Fernstraße vielleicht schneller als andere Wehren vor Ort wäre. Dass hier etwas im System nicht stimme, wies Schmöger zurück; er wolle der Sache aber nachgehen.
Angesprochen wurde der gebraucht gekaufte Feuerwehrbus, dessen Zustand schlechter war als erwartet und der in bisher 650 Arbeitsstunden auf Vordermann gebracht wurde. Er soll beim Sommerfest am 18. Juli gesegnet werden. Gefragt wurde nach einem Zuschuss der Gemeinde zu einem Feuerwehr-Führerschein, und es wurde die Bildung eines Festausschusses für die 150-Jahrfeier 2019 angesprochen.