Das Schullandheim Bauersberg bei Bischofsheim ist ein wichtiger Bestandteil der Umweltbildung. Das verdeutlichte Landrat Thomas Habermann in der jüngsten Sitzung des Kreistags. Jetzt soll die Einrichtung vor allem in Innenbereich saniert werden. Dazu verabschiedete der Kreistag einen Zehnjahresplan, wobei in diesem Zeitraum pro Jahr im Kreishaushalt 23 000 Euro eingesetzt werden. Diese Gelder werden allerdings nur ausbezahlt, wenn ein Verwendungsnachweis vorliegt. Sollten die Kosten niedriger ausfallen, wird der Restbetrag auf das kommende Haushaltsjahr übertragen. Wichtig war es dem Landrat, in den Vorgesprächen mit der Stadt Schweinfurt, dem Schullandheim Unterfranken und der Stadt Bischofsheim die Existenz des Hauses dauerhaft zu sichern.
Zur Geschichte des Hauses sagte er, dass es im Eigentum der Stadt Schweinfurt und des unterfränkischen Schullandheimes steht. Beide wollen den Fortbestand sichern, wozu der aktuelle Vertrag gekündigt werden muss. Das Gebäude sei sanierungsbedürftig, vor allem im Bereich der Installationen. Nach Aussage von Habermann sei die Auslastung des Gebäudes sehr gut. Der Landkreischef verwies auf ähnliche Einrichtungen wie das Rhöniversum, das Schullandheim Thüringer Hütte oder die Einrichtung in Rappershausen. Alle hätten ganz spezielle Angebote.
Arbeiterfamilien aus Schweinfurt untergebracht
Im Schullandheim Bauersberg waren in der Nachkriegszeit vor allem Kinder von Arbeiterfamilien aus Schweinfurt untergebracht. Diese haben unter anderem die Sommerferien dort verbracht. Als Grund nannte der Landrat die schwierigen Arbeitsbedingungen in den Fabrikhallen. Deshalb wurden die Kinder "aufs Land" geschickt - auch aus gesundheitlichen Gründen. Heute sei das natürlich nicht mehr der Fall, so Habermann.
Umweltbildungseinrichtungen seien heute auch politisch gesehen wichtig, so der Landrat in seinen Ausführungen. Deshalb will auch die Stadt Schweinfurt am Schullandheim Bauersberg festhalten. Die Idee kam auf, die finanzielle Belastung von rund einer halben Million Euro aufzuteilen - und zwar auf die Stadt Bischofsheim, den Landkreis Rhön-Grabfeld, das Schullandheim Unterfranken und die Stadt Schweinfurt. Insgesamt hoffen die Verantwortlichen auf einen 50-prozentigen Zuschuss von staatlicher Seite. Das Schullandheimwerk Unterfranken würde sich mit 62 500 Euro beteiligen.
Zeitraum von zehn Jahren
Landrat Thomas Habermann sprach in diesem Zusammenhang die Planungssicherheit an, weshalb er für einen Zeitraum von zehn Jahren plädierte. Dem stimmten auch Stadt Schweinfurt, das Schullandheimwerk Unterfranken und die Stadt Bischofsheim zu. Man würde den Betrag auf 750 000 Euro erhöhen, die 62 500 Euro des Volkshochschulheimwerkes abziehen und käme so auf 687 500 Euro, die noch zu finanzieren sind. Auf zehn Jahre aufgeteilt, entstünden für die Stadt Schweinfurt, Bischofsheim und den Landkreis Rhön-Grabfeld jährliche Kosten in Höhe von rund 23 000 Euro.
Sollte es eine Förderung von 50 Prozent geben, wie man es erhofft, blieben 11 500 Euro pro Jahr zu finanzieren. Habermann erwähnte in diesem Zusammenhang andere Bildungseinrichtungen, die man ebenfalls durch Zuschüsse unterstützt hatte. Die Städte Schweinfurt und Bischofsheim müssten dem Vorhaben allerdings noch zustimmen. Der Kreistag sollte aber einen Grundsatzbeschluss fassen.
Antrag geht ohne Gegenstimme durch
Für den künftigen Bauunterhalt müsste ein Fachvertrag zwischen Pächter und Verpächter geschlossen werden. Die Stadt Schweinfurt, der Landkreis Rhön-Grabfeld und die Stadt Bischofsheim sollten die Zuschusssituation regeln. Dank sagte der Landkreischef an die beiden Kreisbaumeister in Schweinfurt und Herbert Bötsch aus Rhön-Grabfeld. Sie hatten im Vorfeld die Kosten ermittelt und die notwendigen Maßnahmen vorgeschlagen. Ohne Gegenstimme passierte der Antrag auf einen Grundsatzbeschluss den Kreistag.
Bildunterzeile
Das Schullandheim Bauersberg bei Bischofsheim ist in die Jahre gekommen und muss, vor allem im Bereich der Installationen, saniert werden. Dazu fasste der Kreistag einen Grundsatzbeschluss und stellte für zehn Jahre einen Betrag von 687.500 Euro zur Verfügung. Foto: Marion Eckert