Ein Patient, für den diese Einrichtung die rettende Adresse war, ist Klaus Beetz aus dem Landkreis Coburg. Er war im vergangenen Jahr von einem Auto erfasst worden. Beim Aufprall auf die Kühlerhaube wurde seine rechte Schulter zertrümmert. Trotz der bisherigen ärztlichen Bemühungen stellte sich eine Infektion mit schwerwiegenden Folgen bis hin zur Lähmung ein.
Alle Hoffnungen ruhten nun auf dem Weg nach Bad Neustadt. Hier setzte Professor Gohlke zunächst ein spezielles Schultergelenk mit einer Antibiotika-Beimischung ein. Auf diese Weise werden die Bakterien gekillt und der Muskel kann sich erholen. In einer zweiten „Sitzung“ bekommt der Patient dann eine neu entwickelte, sogenannte inverse Prothese eingesetzt und wird seine Schulter wieder schmerzfrei bewegen können.
Da die Schulter ein besonders schmerzempfindlicher Bereich ist, wendet Professor Gohlke in Zusammenarbeit mit der Anästhesie ein Verfahren an, das nach der Operation Schmerzfreiheit garantiert. Ein sonografiegesteuerter Plexus-Katheter wird gelegt und ermöglicht es dem Patienten in den ersten vier bis fünf Tagen, mit einem Druck aufs Knöpfchen die erforderliche Schmerzmittelzufuhr zu aktivieren. Für Klaus Beetz war die vergangene Woche in der Klinik für Schulterchirurgie daher auch ein relativ unbeschwerter Aufenthalt.
Ganz wesentlich für die Behandlung von Schulterproblemen sei die Diagnose, betont Professor Gohlke. Der Anteil der reinen Chirurgie am Erfolg mache etwa die Hälfte aus, urteilt er über ihren Stellenwert und geht auf die unterschiedlichen Methoden ein, die zum Einsatz kommen: die offene und die Schlüsselloch-Chirurgie des Schulter- und Ellenbogengelenks und die Endoprothetik, also der teilweise oder vollständige Ersatz durch künstliche Gelenke.
Auf dem Gebiet der Endoprothetik ist Gohlke seit 1988 intensiv tätig und verfügt daher über eine langjährige wissenschaftliche und klinische Erfahrung. Weitere Qualifikationen zeichnen den Schulterspezialisten aus: Er ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, hat sich auf dem Gebiet der Rheumaorthopädie spezialisiert und hat die Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Chirotherapie und physikalische Therapie erworben. Darüber hinaus ist er als Dozent an der Julius Maximilians Universität Würzburg und in nationalen und internationalen Fachgesellschaften der Schulter- und Ellenbogenchirurgie tätig.