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WILDFLECKEN: Schulverbund soll Hauptschule sichern

WILDFLECKEN

Schulverbund soll Hauptschule sichern

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    Soll Im Verbund mit Bad Brückenau und Schondra Mittelschule werden: die Hauptschule in Wildflecken.
    Soll Im Verbund mit Bad Brückenau und Schondra Mittelschule werden: die Hauptschule in Wildflecken. Foto: Foto: Oliver Schikora

    (seb) Einstimmig hat sich der Wildfleckener Gemeinderat in einer Grundsatzentscheidung für den Schulverbund der Hauptschulen in Wildflecken, Schondra und Bad Brückenau ausgesprochen. Damit ist auch die Voraussetzung geschaffen, dass die Wildfleckener Hauptschule zur Mittelschule werden kann.

    Rektorin Erika Hänlein hatte das Gremium zuvor ausführlich über Grund- und Hauptschule informiert. Derzeit besuchen 87 Schüler die Grundschule im Ortskern, 103 Schüler die Hauptschule in der Rhön-Kaserne. Die Volksschule ist von der ersten bis zur neunten Klasse einzügig.

    Hänlein ging zunächst darauf ein, dass das Grundschulgebäude im Ort sanierungsbedürftig sei. Es sei dringend notwendig, dass das „bald in Angriff genommen wird.“ Die Gemeinde will hier auch die zur Zeit noch in der überdimensionierten Schule in der Rhön-Kaserne untergebrachte Hauptschule wieder integrieren. Lob zollte die Rektorin der guten Ausstattung mit Computerraum, Werkraum und Schulküche.

    Hänlein legte dem Gremium Prognosen über die Schülerzahlen in den kommenden fünf Jahren vor. Demnach wird 2015 mit 16 Erstklässlern gerechnet. 15 Schüler braucht man mindestens für den Bestand einer einzelnen Klasse. „Die Schülerzahlen sind natürlich rückläufig“, aber gemäß den Prognosen reiche es in den kommenden fünf Jahren noch für „ordentliche Klassenstärken“.

    Und es gebe im Landkreis Bad Kissingen schon Ausnahmefälle mit 13 Schülern in einer Klasse. Ab der 5. Klasse kommen die Kinder aus Riedenberg in die Wildfleckener Hauptschule. Bis zur 4. Klasse gehen die Oberbacher Grundschüler nach Riedenberg. Nach dem Besuch der Wildfleckener Grundschule wechselt nur etwa die Hälfte der Schüler auf Realschule und Gymnasium. Im Landkreis sind es sonst zwei Drittel.

    Hänlein sieht die Klassenstärken in allen neun Jahrgängen für die nächsten fünf Jahre als gesichert an. Der Schulverbund mit Schondra und Bad Brückenau sei dennoch notwendig, um den Erhalt der Wildfleckener Hauptschule zu sichern. Ziel des Schulverbundes sei es, das Bildungsangebot vor Ort zu erhalten. Zudem ist der Verbund notwendig, damit sich die Wildfleckener Hauptschule Mittelschule nennen darf.

    Die M-Klassen der neunten und zehnten Jahrgangsstufen, die zur Mittleren Reife führen, werden weiter in Bad Brückenau angesiedelt bleiben. Die Schülerzahlen in Wildflecken ließen die Bildung von M-Klassen nicht zu.

    Voraussetzung für die Mittelschule ist auch ein Ganztagsangebot, das in Wildflecken bereits im vergangenen Jahr eingerichtet wurde. Dieses offene Ganztagsangebot für die Klassen fünf bis neun werde sehr gut angenommen, so Hänlein.

    Auch auf die Noten wirke es sich positiv aus, weil im Rahmen der Ganztagsbetreuung auch Hausaufgaben gemacht werden.

    „Wir erfüllen alle Bedingungen für die Mittelschule in Wildflecken bis auf das Angebot des mittleren Bildungsabschlusses“, sagte Hänlein. Dafür müssten die M-Schüler aus Wildflecken wie bisher nach Bad Brückenau pendeln.

    Hänlein erläuterte auch, dass der gesamte Schulverbund eine Art Stundenbudget für alle Schüler bekommen wird. Die Rektorin geht davon aus, dass dadurch an allen drei Standorten auch weiter ausreichend Lehrer zur Verfügung stehen. „Ich will keinen Schülertourismus zwischen den Standorten. Da habe ich wirklich meine Zweifel, dass so etwas sinnvoll ist“, sagte sie.

    Das Klassenlehrerprinzip soll erhalten bleiben und damit auch der persönliche Bezug der Schüler zu ihrem Ansprechpartner an der Schule. Alle drei Schulleiter seien sich einig, dass ein „Schülertourismus“ grundsätzlich vermieden werden solle. Es solle sich also nicht so entwickeln, dass einzelne Jahrgangsstufen nur noch an einem der drei Schulstandorte angeboten werden.

    Hänlein geht davon aus, dass es an allen Standorten weiter einen Schulleiter gibt. Die Organisation des Schulverbundes wird von einem Ausschuss übernommen, in den auch die Schülersprecher einbezogen werden. Über die Kosten des Schulverbundes könne man noch keine Aussagen machen, die Vertragsentwürfe werden erst in den kommenden Wochen vorliegen. „Für uns ist es wichtig, dass die Wildfleckener Schule eigenständig bleibt“, so Hänlein. Denn die Schüler könnten an der relativ kleinen Wildfleckener Schule besser persönlich betreut werden. Die Anonymität an einem Schulzentrum würde nicht allen Schülern gut tun, ist Hänlein überzeugt.

    Der stellvertretende Bürgermeister Gerd Kleinhenz betonte, dass der Gemeinderat zunächst einen Grundsatzbeschluss fasst. Die vertragliche Gestaltung des Schulverbundes werde wieder im Gremium beraten.

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