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Schwarz ist Trumpf in Bischofsheim

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Schwarz ist Trumpf in Bischofsheim

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    Während bei der CSU der Jubel schallte, als wäre gerade die Fußballweltmeisterschaft gewonnen worden, war die Stimmung bei der SPD eher gedrückt. Bei der Bürgerliste Haselbach (BGLH) herrschte gar Verbitterung. Die Bürgerliste Wegfurt (BGLW) gab sich zufrieden, die Freien Wähler (FW) quittierten die absolute Mehrheit der CSU mit Galgenhumor.

    Norbert Mölter, Vorsitzender der BGLH war entsetzt: "28 Stimmen an die Wegfurter. Die sind doch nicht ganz dicht!" Nur die Hälfte der Haselbacher Stimmen ging an die Bürgerliste, rund 1000 Stimmen habe man verloren, rechnete Heinz Mehler vor, der es als einziger in den Stadtrat schaffte.

    Harold Schneider, dem die Wiederwahl nicht gelang, zeigte sich zwar äußerlich gelassen, wollte das Ergebnis gegenüber der Presse aber nicht kommentieren. "Er ist sehr enttäuscht", meinte Norbert Mölter, "das Ergebnis ist für uns alle sehr deprimierend".

    "Die Bischofsheimer haben schlecht gewählt", hieß es bei den Freien Wählern, "nur drei der neuen Stadträte sind aus Bischofsheim". Damit entschieden jetzt Räte aus den Stadtteilen beispielsweise über die Bischofsheimer Stadtsanierung. Eine Erklärung für das schlechte Abschneiden der FW konnte keiner geben. Ruth Fischer, die nicht wiedergewählt wurde, fragte: "Was denken sich eigentlich die Frauen bei der Wahl?" Nur zwei Frauen haben es in den Stadtrat geschafft. "Wenigstens wird Bischofsheim jetzt sicherer", scherzte die Runde angesichts der hohen Zahl von Polizeibeamten und Soldaten, die in den Rat gewählt wurden.

    Nur zehn Stimmen Unterschied trennten Silke Räder, die es nicht in den Rat schaffte, von Harald Weidner, der erneute für die SPD in den Stadtrat zog. Während es Ewald Simon zwar für seine Kollegin leid tat, fand er, dass die SPD sonst ganz gut abgeschnitten habe. Andere hielten dagegen, vor allem die Stimmen, die Albrecht Finger früher holte, fehlten der SPD heute. Finger, der nicht mehr antrat, kommentierte stattdessen: "Das Wahlverhalten in Wegfurt ist sehr undemokratisch. Die haben eine Mauer um den Ort gezogen und lassen keinen raus, das ist gut für Wegfurter, aber schlecht für die Stadt."

    Tatsächlich war es der Bürgerliste in Wegfurt gelungen, das Stadtteildenken zu perfektionieren. Sie verlor kaum Stimmen, anders als die Haselbacher konzentrierten sie alle Stimmen aus dem Ort auf ihre eigene Liste. Allerdings lag die Wahlbeteiligung in Wegfurt mit 82 Prozent um zehn Prozentpunkte niedriger als vor sechs Jahren. "Wir haben alles getan, was man tun kann. Wir waren in jedem Haus", konnte sich Egon Sturm diese Wahlmüdigkeit nicht erklären. Mit drei Stadträten alleine aus Wegfurt war Egon Sturm aber sehr zufrieden.

    Größter Jubel herrschte bei der CSU. Udo Baumann erfuhr von der absoluten Mehrheit für seine Partei im Rathaus und rannte sofort zu seinen Parteikollegen. "Wir sind überwältigt, das Ergebnis ist mehr als begeisternd", kommentierte Baumann später.

    "Unsere Nachrücker haben mehr Stimmen als die Gewählten der Freien Wähler", verkündete er nicht ohne Stolz. Allerdings wolle man die absolute Mehrheit nicht ausnutzen, um nun den Stadtrat zu dominieren. Er setze weiter auf mehrheitliche Entscheidungen mit den anderen Parteien.

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