"Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich kann es selbst kaum glauben." Ilona Straub lacht herzlich und freut sich, als ihr die Kindergartenkinder die Torte mit der Zahl 40 überreichen. Seit mittlerweile 40 Jahren ist Ilona Straub Kindergartenleiterin und Erzieherin im Kindergarten Hausen. Zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum gratulierten ihr die Kinder und die Kolleginnen sowie Bürgermeister Fridolin Link. Er bedauerte, dass kein größerer Empfang mit Ehrengästen, Sekt und Verköstigung stattfinden könne, doch der Dank und die Anerkennung für diese Lebensleistung falle umso größer aus.
Ilona Straub dagegen war das ganz recht so. "Schreibt nur nicht zu viel über meinen Lebenslauf, das ist doch alles Schnee von gestern", meinte sie. Dem Bürgermeister war aber dennoch wichtig zu betonen, dass sie eine ausgebildete Fachkraft ist. Nach ihrer Ausbildung in der Fachakademie für Sozialpädagogik in Münnerstadt im Jahr 1978 kam sie 1980 in den Kindergarten nach Hausen. Von Beginn an hatte sie die Funktion der Kindergartenleitung inne.
"Der Kindergarten ist für mich eine zweite Familie. Mein ganzes Leben habe ich hier verbracht", schwärmte Ilona Straub von ihrem beruflichen Werdegang. "Wir haben einen eingruppigen Kindergarten, das findet man heute nur noch selten. Es ist familiär und gemütlich bei uns. Die Leute im Dorf kennen uns und wir kennen die Leute."
Ilona Straub kommt aus Mellrichstadt. Tag für Tag fahre sie gerne nach Hausen. Befragt nach den Höhepunkten ihrer 40-jährigen Tätigkeit weiß sie sofort eine Antwort: "Die vielen Feste. Vor allem die Feste mit den Omas und Opas. Jung und alt sind bei uns im Kindergarten willkommen." Den Kindergarten sieht Straub als Einrichtung für das ganze Dorf, was sich bei Kindergartenfesten auch immer zeige.
Eine verantwortungsvolle und wertvolle Tätigkeit
Bürgermeister Link überreichte eine Ehrenurkunde des Sozial- und Familienministeriums verbunden mit einem Blumengruß. 40 Jahre als Erzieherin und Kindergartenleiterin, das sei eine verantwortungsvolle und wertvolle Tätigkeit. In dieser Zeit habe es Höhen und Tiefen gegeben, die gemeinsam zu bewältigen waren. Link und Straub erinnerten an die Grenzöffnung, als plötzlich viele weitere Kindergartenplätze benötigt wurden.
Eine Herausforderung war die bauliche Erweiterung des Kindergartens um einen weiteren Gruppenraum. Aber auch die Umstellung auf das Buchungssystem des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes in 2006 brachte Veränderungen und Schwierigkeiten mit sich, die zu meistern waren. Die Aufnahme von Flüchtlingskindern brachte wiederum neue Aspekte und Herausforderungen mit sich, um Integration und Sprachkompetenz zu vermitteln.
Das alles sei immer wieder gemeinsam gestemmt worden. Link wünschte Ilona Straub auch weiterhin viel Freude bei der Betreuung ihrer Schützlinge. "Wir sind mit ihrer pädagogischen Arbeit vollauf zufrieden."